Hämorrhoiden – auch ein Frauenthema

Hämorrhoiden sind keine Krankheit, auch wenn der Volksmund sie gern dazu macht. Jeder Mensch hat sie von Geburt an. Und das ist gut so! Denn der als Hämorrhoiden bezeichnete Schwellkörper aus feinen Blutgefäßen im Körperinneren dichtet den Verdauungstrakt nach außen hin ab. „Hämorrhoiden haben“ ist also kein Problem. Belastend sind dagegen vergrößerte Hämorrhoiden, die aus dem Analkanal treten und Beschwerden verursachen.

Häufige Begleiterscheinung der Schwangerschaft

Hämorrhoiden bei Frauen
© Thinkstock/Schuster PR


Als wären Schwangerschaft und Geburt nicht schon strapaziös genug, machen viele Frauen in dieser Zeit zum ersten Mal Bekanntschaft mit vergrößerten Hämorrhoiden. Die hormonelle Umstellung bewirkt eine Gefäßerweiterung und Erhöhung der Durchblutung. Das Blutvolumen im Körper steigt bis zur 36. Schwangerschaftswoche stetig an (2). Gleichzeitig wird durch Gewichtszunahme und Wassereinlagerungen der venöse Rückfluss im gesamten Beckenbereich gestört. Die Gefäßpolster im Analkanal vergrößern sich dadurch und werden nicht selten durch das Pressen bei der Geburt hervor gedrückt. Das Wachsen der Gebärmutter und des Embryos beeinträchtigt zudem die Darmfunktion. Schwangerschaftshormone lassen die Darmmuskulatur erschlaffen, machen den Darm träge und erschweren den Stuhlgang.

Im Urlaub macht auch der Darm oft „Betriebsferien“

Auch Urlauber sehen sich häufig mit Verstopfungsbeschwerden konfrontiert. Schuld daran ist vor allem ungewohnte Kost wie etwa das in vielen Ländern weit verbreitete Weißbrot oder ein übermäßiger Zucker- und Alkoholkonsum. Zudem setzt die Umstellung auf ein wärmeres Klima dem Darm zu – besonders, wenn man zu wenig trinkt. Denn die Flüssigkeit, die der Körper beim Schwitzen verliert, holt er sich aus dem Darminhalt. Dadurch wird der Stuhl hart, verliert an Volumen und lässt sich schlechter transportieren. Weitere Faktoren, die das Auftreten von Verstopfung begünstigen, sind ungünstige sanitäre Gegebenheiten am Urlaubsort sowie Bewegungsarmut durch allzu ausgiebiges Faulenzen.

Starkes Pressen möglichst vermeiden

Oft bleibt es leider nicht bei einer bloßen Verstopfung. Vor allem, wer auf der Toilette heftig presst, läuft Gefahr ein Hämorrhoidalleiden zu entwickeln. Denn starker Druck kann die Blutgefäße am After überdehnen, schwächen und schließlich auch hervortreten lassen. Brennen, Blutungen, starker Juckreiz und Schmerzen sind die unangenehmen Folgen. Auch zu einer sogenannten Analfissur kann es dabei kommen. Solch ein Einriss der Analhaut macht sich mit Schmerzen und hellrotem Blut beim Stuhlgang bemerkbar. Anstatt sich also zu quälen, sollte man versuchen, den Stau im Darm sanft aufzulösen. Dies gelingt am besten mit kleinen Änderungen des Lebensstils – ganz egal ob zu Hause oder im Urlaub.

Die Verdauung anregen – so geht’s

Hämorrhoiden bei Frauen
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•    Viel trinken: Mindestens zwei Liter Wasser oder Kräutertee am Tag sorgen dafür, dass der Körper sich keine Flüssigkeit aus dem Darminhalt ziehen muss. Zuckerhaltige Getränke, Alkohol, Kaffee und Schwarztee sollte man dagegen lieber meiden.

•    Gesund essen: Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Gemüse und Salat bringen die Verdauung in Schwung. Wichtig: Dazu viel trinken. Denn ohne Flüssigkeit können Körner und Samen im Darm nicht aufquellen.

•    Viel bewegen: Ideal sind Sportarten, die nicht durch starke Stöße den Beckenboden belasten – zum Beispiel Wandern, Walking, Schwimmen oder Gymnastik, die auch während der Schwangerschaft problemlos möglich sind. Kontraproduktiv ist dagegen Krafttraining. Denn eine übermäßige Anspannung der Beckenmuskulatur übt meist auch Druck auf die Hämorrhoiden aus und kann Hämorrhoidalbeschwerden begünstigen.

•    Locker lassen: Workouts wie Yoga helfen zu entspannen und verbessern das Körpergefühl.

Rezeptfreie Hilfe aus der (Reise-)Apotheke

Brennen, Nässen, Blutungen, Juckreiz und Schmerzen – zur Behandlung von Hämorrhoidalbeschwerden gibt es rezeptfreie proktologische Präparate aus der Apotheke. Posterisan® akut mit dem Wirkstoff Lidocain lindert rasch und spürbar starken Juckreiz und Schmerzen. Die Salbe lässt sich mithilfe eines praktischen Applikators einfach auftragen und kann nach Rücksprache mit dem Arzt auch während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden. Posterisan® protect kommt bei leichteren Beschwerden und nach der Akuttherapie zum Einsatz. Die Salbe mit Jojoba-Öl und Bienenwachs legt sich wie ein wasserabweisender Schutzfilm auf die empfindliche Haut der Analregion und erleichtert den Stuhlgang. Die regelmäßige Anwendung zögert nachweislich das Wiederauftreten von Beschwerden hinaus (3) Auch bei Verstopfung kann sie durch den verbesserten Gleiteffekt wertvolle Dienste leisten. Beide Präparate sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und sollten in der Haus- und Reiseapotheke nicht fehlen.

Proktologische Probleme abklären lassen

Bleiben die Beschwerden bestehen, sollte man diese lieber medizinisch abklären lassen. Für die erste Untersuchung muss man nicht extra zum Proktologen – auch der Hausarzt, Gynäkologe oder Urologe kann sie durchführen. Das Prozedere ist schmerzfrei und viel weniger schlimm als die meisten Menschen glauben. Ein Tipp für alle, die schon beim Gedanken daran verkrampfen: Eine rezeptfreie proktologische Salbe mit dem Wirkstoff Lidocain kann dabei helfen, die Untersuchung etwas entspannter über sich ergehen zu lassen.

Quellen:
(1) Wikipedia
(2)
http://www.netdoktor.at/familie/schwangerschaft/koerperliche-veraenderungen-in-der-schwangerschaft-5687
(3)
Williams R., Havemeister W ., Süßkind M., Wigger-Alberti W., Klinische Studie zur Wirksamkeit und Verträglichkeit eines Medizinproduktes zur Prophylaxe des Auftretens akuter Symptome bei Patienten mit Hämorrhoidalleiden. Akt Dermatol DOI: 10.1055/s-0033-1344505, 2013.

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