Ansteckende Augengrippe Immer mehr Menschen leiden darunter

Was ist die sogenannte „Augengrippe“ unter der momentan so viele Menschen leiden?

Augengrippe
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Dr. Katz: „Die Keratoconjunctivitis epidemica ist eine spezielle Erkrankung der Bindehaut und der Hornhaut des Auges. Der Auslöser für diese Krankheit, die der Volksmund auch gerne „Augengrippe“ nennt, ist ein langlebiger und sich dadurch relativ schnell verbreitendes Virus.“

Wie lange ist die Lebensdauer dieses Virus z.B. auf Oberflächen oder an der Luft?

Dr. Katz: „Das Virus gehört zur Gruppe der Adenoviren. Diese zeichnen sich unter anderem durch eine besondere Widerstandsfähigkeit und hohe Lebensdauer aus. Daher bleiben diese Viren auch sehr lange infektiös. Sie zeigen sich sogar gegenüber alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln resistent.“

Welche Symptome lassen eine Ansteckung mit der „Augengrippe“ erkennen?

Augengrippe
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Dr. Katz: „Es dauert ungefähr eine gute Woche bis die Krankheit entgültig ausbricht. Der betroffene Patient leidet dann unter Symptomen wie einer sehr starken Rötung der Bindehaut, übermäßigem Tränenfluss, brennenden Augen und einer Schwellung des Augenlides. Teilweise schwellen aber auch die Lymphknoten an Ohr und Unterkiefer schmerzhaft an. In vielen Fällen ist erst ein Auge betroffen und dann 3-­5 Tage später kann die Infektion auch auf das andere Auge übergehen. Leider lindern sich die Symptome meist erst nach einer Zeitspanne von 10-14 Tagen. Wenn man Glück hat manchmal sogar auch ohne Therapie.“

Warum verbreitet sich das Virus so schnell? Wie wird es übertragen?

Dr. Katz: „Eine Ursache für die schnelle Verbreitung ist die bereits erwähnte hohe Widerstandsfähigkeit der Viren. Zudem sind sie hochinfektiös und werden über eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion übertragen. Das Virus wird also schon beim Händeschütteln, über Türgriffe, Bus­- und Bahngriffe oder auch über Handtücher übertragen. Häufig findet eine Ansteckung übrigens auch in Schwimmbädern statt.“

Welche Maßnahmen werden zur Heilung ergriffen? Wie lange dauert die Heilung?

Dr. Katz: „Eine spezielle Therapie gibt es leider nicht. Deshalb werden in der Regel Medikamente verschrieben, die die Symptome zumindest etwas lindern sollen. Die Erkrankung kann für manchen Betroffenen auch langwierig werden und bis zu sechs Wochen andauern.“

Was kann vorbeugend gegen eine Infektion unternommen werden?

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Dr. Katz: „Ein hohes Hygienebewusstsein ist in jedem Fall unverzichtbar. Das bedeutet, dass man sich häufig die Hände waschen und desinfizieren sollte. Besonders, wenn man gerade einem anderen Menschen die Hand geschüttelt hat oder z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln etwas angefasst hat, sollte man so schnell es geht, die Hände reinigen. So ist die Gefahr geringer sich anzusrecken. Besonders wichtig ist, dass man sich nicht die Augen reiben sollte. Spezielle Desinfektionsmittel aus der Apotheke sind eine gute vorbeugende Maßnahme gegen eine Infektion.“

Besteht die Gefahr einer Schädigung der Sehkraft?

Dr. Katz: „In den meisten Fällen besteht keine Gefahr einer langfristigen Schädigung. Manchmal kann es aber im Verlauf der Erkrankung auch zu einer dauerhaften Trübung der Hornhaut kommen. Falls diese Trübung nicht abklingt, kann eine Laserbehandlung helfen.“

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