Fliegenfischen im Ultental Die elegante Art des Angelns

Faszination Fliegenfischen

Fliegenfischen im Ultental
©AROSEA Life Balance Hotel


Irgendwie muss ich hier, mitten im unendlichen Wechselspiel zwischen Bergen, Wald und Wasser, immer wieder an Kanada denken, an Kanada in Miniatur. Vielleicht sind es auch die Fliegenfischer, die wie in Zeitlupe eine lange, bunte Schnur elegant zum Tanz über dem Wasser auffordern?

Zugegeben, ich bin eine leidenschaftliche Anglerin. Diese faszinierende, für diese Gegend typische Art des Fischens macht mich sehr neugierig. Bin ich geschickt genug, um diese Schnur zu äußerst ästhetischen Schwingungen zu zwingen? Sind meine Reaktionen schnell genug, um auf den leichten Schlag am anderen Ende der bis zu 9 Metern langen Angelschnur rechtzeitig mit einer exakten Bewegung zu antworten?

Heilquellen, raue Mittelgebirgsbäche, schlafende Stauseen – das Element Wasser ist im Ultental reichlich vertreten und lockt viele Profi- sowie Spaßfischer in die Region. Da auch manche Gäste dieser spannenden Freizeitbeschäftigung bzw. Sportart nicht abgeneigt sind, bieten mittlerweile zwei Ultner Hotels, eins davon ist _AROSEA Life Balance Hotel, Fliegenfischen-Kurse samt nötiger Ausrüstung und Fischereilizenz an (250 Euro für einen 2-Tage-Intensivkurs). Dieser Versuchung kann ich nicht widerstehen, also ab ans Wasser!

Nach einer ausführlichen Einführung in die Grundlagen des Fischens wird am ersten Tag die Wurftechnik an Land geübt. Ganz schnell schwindet der Eindruck bezüglich der Einfachheit und Eleganz dieser Art des Fischfangs. Ich komme mir verkrampft und täppisch vor. Und ich habe noch als Kind von einer Ballettschule geträumt!

Doch wer sich nicht entmutigen lässt und die Scheu sowie die ersten Anzeichen des Muskelkaters missachtet, wird mit baldigen Erfolgserlebnissen belohnt! Wichtig ist dabei die Konzentration auf der rechten Hand, die beim Fliegenfischen zur Verlängerung der Angelrute wird. Und schon kassiere ich neidische Blicke der „weniger talentierten“ Kurskameraden und lobende Sprüche geduldiger Kursleiter.

Am zweiten Tag geht’s ans Wasser. Direkt vor dem Hotel – der Falschauerbach und der Stausee, doch heute geht’s durch die engen, steilen Serpentinwege zu einem idyllischen Gebirgssee. Immer wieder öffnet sich uns aus verschiedenen Blickwinkeln das sonnendurchflutete, faszinierende Tal.

Auch wenn an dem Tag keine Forelle und auch kein Saibling bei mir anbeißen will, bin ich nicht traurig darüber. Denn die meisten Fische werden wieder freigelassen, aus Respekt vor der Natur und weil nur eine begrenzte Anzahl der silbrig schimmernden Wasserbewohner mitgenommen werden darf. Der Tag in der freien Naturwelt hat die letzten Spuren der alltäglichen Hektik aus meiner Seele weggewischt und es reicht zu wissen, dass es damals mit dem Ballett doch geklappt hätte…

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