Ein boomender Markt und dessen Probleme
Über 37 Millionen Käuferinnen und Käufer haben laut einer Studie von statista.de im Jahr 2013 online eingekauft, mehr als jeder Dritte Deutsche macht von dieser Möglichkeit Gebrauch. Gleichzeitig fürchtet jedoch mehr als die Hälfte dieser Käuferschicht den Missbrauch von Kreditkarten- und Kontodaten. Auch das Ausspähen persönlicher Daten oder die Gefahr, unbemerkt in sogenannte „Abofallen“ zu tappen, halten diesen Käuferkreis vom sorgenfreien Einkauf ab. In der Realität spielt auch Phishing eine zentrale Rolle: Durch diese meist in E-Mail-Form angewandte Betrugsform lassen sich Passwörter und Kontodaten erlangen, welche dann beispielsweise für den Einkauf genutzt werden können – zu Lasten des Betrugsopfers.
Warnung vor gefälschten Online-Shops
Nach Angaben von cosmosdirekt.de zählen auch Fake-Shops zu den wiederkehrenden Problemen beim Online-Shopping: In diesen meist mit Nischenprodukten angereicherten Geschäften steht häufig nur die Vorauszahlung als Zahlungsmethode zur Verfügung, der eigentliche Versand der Ware erfolgt dann entweder gar nicht oder nur in stark qualitätsgeminderter Form. Während einige dieser Shops auch für ungeübte Augen schnell erkennbar sind, gehen professionelle Betrüger sehr geschickt vor und verschleiern die unseriöse Natur des Online-Shops erfolgreich. Im Zweifel hilft ein Blick ins Impressum: Sind die angegebenen Daten unvollständig, ist Vorsicht geboten. Bei verdächtig aussehenden Adressen ist es ratsam, diese durch Suchmaschinen auf Richtigkeit zu überprüfen.
Vorsicht vor Abonnements
Wie unter anderem sparwelt.de berichtet, sind auch Abofallen ein von den Verbrauchern gefürchtetes Problem: Dabei wird beim eigentlichen Einkauf gleichzeitig ein kostenloses Abonnement abgeschlossen, das kurz- oder langfristig enorme Kosten verursachen kann. Der Hinweis auf diesen Vertragsabschluss befindet sich meist entweder im Kleingedruckten oder den AGBs, die sich aufgrund ihrer schieren Länge nur wenige Verbraucher komplett durchlesen. Die Browser-Suchfunktion kann jedoch Abhilfe schaffen: CosmosDirekt rät dazu, nach Begriffen wie „Kosten“, „Kündigung“, „Preis“ oder „Zahlung“ zu suchen. Zweifelhaft aussehende Abschnitte innerhalb der AGB lassen sich dadurch recht schnell identifizieren, der Bestellvorgang sollte daraufhin sofort abgebrochen werden.
Einfache Erkennung unseriöser Online-Shops
Der Großteil der schwarzen Schafe innerhalb der Branche lässt sich auch für unbedarfte Anwender recht schnell identifizieren. Neben der erwähnten Sachlage eines falschen und unvollständigen Impressums ist eine intransparente Preisgestaltung ein Warnsignal: Die Angabe von Mehrwertsteuer oder auch Versandkosten dürften Händler nicht unterschlagen. Auch das verwendete Übertragungsprotokoll für Daten sollte geprüft werden. Seriöse Anbieter lassen sich erkennen, indem die URL mit „https://“ und nicht „http://“ beginnt. Der zusätzliche Buchstabe innerhalb der URL weist auf eine gesicherte Datenübertragung hin. Unzulässige Abschnitte innerhalb der AGBs sind ebenfalls ein sicherer Indikator, doch lassen sich diese aufgrund der teilweise komplizierten Formulierungen in „Anwaltsdeutsch“ nicht ohne Rechtskenntnisse identifizieren.
Sicherheit nur per Nachnahme
Nach Ansicht von Sicherheitsexperten bei cosmosdirekt.de besteht der höchste Grad an Sicherheit in Hinblick auf die Zahlungsmethoden nur bei der Nachnahme: Die Ware wird erst bei Erhalt bezahlt und der Käufer investiert bis zu diesem Zeitpunkt kein Geld. Allerdings wird diese Versandart immer mit einem Aufschlag berechnet, günstiger sind daher Methoden wie Kreditkarten, die Vorkasse oder insbesondere PayPal: Es handelt sich um eine der sichersten Varianten, den Online-Einkauf abzuwickeln, bei Online-Auktionshäusern wie eBay gibt es für die Verwendung von PayPal sogar einen Käuferschutz. Grundsätzlich gibt es jedoch kein „bestes Bezahlsystem“ und auch Bestellungen via Vorkasse können absolut reibungslos ablaufen, sofern es sich um einen seriösen Händler handelt.
Vertrauen auf die Meinung Dritter
Neben Schadsoftware, welche unter anderem die bekannten Antivirenentwickler Kaspersky und Emsisoft in Blog-Beiträgen als Gefahren für Online-Shopping herausheben, ist auch fehlendes Feedback eine aktive Bedrohung: Anbieter, welche keinerlei Verbindung zu sozialen Netzwerken wie Facebook haben und über welche auf Preissuchmaschinen keine Meinungen anderer Kunden existieren, sollten als verdächtig eingestuft werden. Qualitätssiegel von Institutionen wie Trusted Shops oder dem TÜV Süd geben ebenfalls Aufschluss über die Seriosität des Online-Shops. Zu guter Letzt gilt: Erst nachdenken, dann bestellen. Übereilte Entscheidungen werden die Sicherheit beim Online-Einkauf garantiert negativ beeinflussen.