Volkskrankheit Migräne
Weltweit leiden rund 10 bis 15 Prozent aller Erwachsenen unter Migräne. Eine Erkrankung, die durch periodisch wiederkehrende, anfallartigen und halbseitigen Kopfschmerzen gekennzeichnet ist, umrahmt von Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie Übelkeit und Erbrechen. Jeder Betroffene sollte sich zunächst neurologisch untersuchen lassen, da auch andere Erkrankungen die Symptome der Migräne imitieren könnten. Wenn die Diagnose Migräne dann aber gestellt ist, gibt es aus dem Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sehr erfolgreiche Behandlungskonzepte.
Patientengespräch
Ausgehend vom ganzheitlichen Ansatz der chinesischen Heilkunst findet anfangs ein ausführliches Patientengespräch statt, bei dem der TCM-Arzt nicht nur Informationen zu den körperlichen Beschwerden erhält, sondern sich auch ein Bild von den Lebensumständen und dem seelischen Zustand des Betroffenen macht. Im Rahmen der Anamnese erfolgt schließlich auch die Puls- und Zungendiagnose. Die Zunge, in China als Spiegel der inneren Organe angesehen, gibt über ihre Farbe, Feuchtigkeit, Form und Belag Hinweise auf die Erkrankung. Der Zungendiagnose schließt sich die Pulsdiagnose an, die dem Arzt ein hohes Maß an Erfahrung und Feingefühl abverlangt. Über Pulstaststellen, die inneren Organen zugeordnet sind, erhält der Arzt ebenfalls Auskunft zur Krankheitsgeschichte des Patienten.
Linderung dank Akupunktur
„Die Häufigkeit und die Intensität von Migräneattacken lassen sich durch Akupunktur und chinesischer Arzneitherapie deutlich lindern“, erklärt Dr. med. Sven Schröder, Geschäftsführer des HanseMerkur Zentrums für Traditionelle Chinesische Medizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. Bei der Akupunktur, dem bekanntesten Verfahren der TCM, werden spezifische Heilreflexe über Reizpunkte auf der Haut, die sogenannten Akupunkturpunkte, ausgelöst. Im Rahmen der chinesischen Arzneitherapie, werden aus über 3.000 Arzneimitteln, die überwiegend pflanzlicher Natur sind, aber auch aus mineralischen und tierischen Produkten bestehen, individuell auf den Patienten abgestimmte Arzneien zusammengestellt, die üblicherweise in Teeform verabreicht werden.
Stresslinderung
Stress ist ein häufiger Auslöser für Migräneattacken. „Qigong-Übungen können die Folgen von Stress lindern „, verrät Dr. Schröder und fügt hinzu: „Die Atem- und Bewegungsübungen sind systematische Dehnübungen von Reflexarealen, den so genannten Leitbahnen (‚Meridianen‘). Verbunden mit Atemübungen und meditativen Elementen tragen sie zur Harmonisierung und Regulierung der Körperfunktionen bei“.
Unser Experte
Dr. Sven Schröder
TCM-Arzt und Facharzt für Neurologie
Ärztlicher Geschäftsführer
HanseMerkur Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin
am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Martinistr. 52, Haus Ost 55 (O55)
20246 Hamburg
Tel.: (040) 41357990
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