Viel mehr Arbeit für die Frau
Obwohl sich Elternpaare die Arbeit eigentlich teilen sollten, übernehmen die Frauen doppelt so oft die meiste Arbeit im Haushalt. Und das überraschend oft bei Paaren, bei denen die Ehefrau besser verdient als ihr Mann! Zu diesen Ergebnissen kam eine Studie von 2017, die von dem amerikanischen Kinderbetreuungs-Anbieter Bright Horizons Family Solutions in Auftrag gegeben wurde. Von allen untersuchten Paaren, bei denen die Frau Vollzeit arbeitet, übernimmt sie in 83 Prozent der Fälle dennoch alle Arbeiten rund um die Versorgung der minderjährigen Kinder und des Haushalts. Wie kann das leichter werden?
Effektiver im Haushalt mit den richtigen Helfern
Wie können auch Männer mehr für Haushaltsarbeiten begeistert werden? Mit technischen Hilfsmitteln vielleicht? Den Haushalt schmeißen – das muss nicht immer anstrengend sein. Die richtigen Haushaltshelfer können wertvolle Zeit sparen, die Sie für wichtigere Dinge einsetzen können.
Bügeln & Co. – glatte Sache
Um das Bügeln mancher Kleidungsstücke führt kein Weg herum. Mit dem richtigen Bügeleisen geht diese Arbeit allerdings viel leichter vonstatten. Sind im zu glättenden Wäscheberg hauptsächlich seine Businesshemden? Dann könnten Sie ihren Partner motivieren, mit dem neuesten Modell oder gar einer Bügelstation diese Arbeit für Sie zu übernehmen. Je öfter Männer das Bügeln übernehmen, umso besser und perfektionistischer werden diese.
Staubsaugen fast von allein
Fast wie von allein den Boden staubsaugen, dafür sorgen Staubsaugerroboter. Die kleinen, vollautomatischen Geräte werden immer effizienter. Staub, Schmutz und Haare können die kleinen flachen Saugroboter im Alleingang erledigen. Mit den eingebauten Sensoren und zum Teil intelligenten Funktionen sorgen die automatischen Haushaltshelfer für echte Erleichterung beim Putzen. Übrigens: Für diese geballte Technik lassen sich auch immer mehr Männer begeistern.
Kochen mit links
Der Traum einer jeden Köchin ist der Thermomix. Die computerisierte Kochmaschine kann fast von ganz allein Gerichte zubereiten. Je nach gewähltem Rezept kann der Thermomix alle Zutaten abwiegen, nach Bedarf zerkleinern, sagen, wann welche Zutat hineinmuss und alles unter automatischem Rühren kochen. So wird selbst ein aufwendiges Menü fast nebenher zubereitet.
In der gesparten Zeit können Sie sich mit wichtigeren Dingen beschäftigen – oder sich Dingen hingeben, die ausschließlich den eigenen Wohlfühlfaktor steigern: Zum Beispiel die neuesten Cocktail-Kreationen für den Mädels-Abend studieren oder herausfinden, welcher Schoko-Typ Sie sind. Sich genussvoll einfach mal hängen lassen und dazu stehen – auch das will geübt sein!
Zusätzliche Last: Der Anspruch an sich selbst
An Möglichkeiten, sich die Hausarbeit leichter zu machen, mangelt es nicht. Und selbst, wenn es andere Familienmitglieder im Haus gibt, die sich an der Hausarbeit beteiligen könnten, machen es die Frauen am Ende doch eher selbst. Woran liegt das?
Ist es nicht schon bei der eigenen Mutter und Großmutter so gewesen, dass ganz einfach die Frau für das Putzen und Kochen zuständig war? Seit jeher rühmten sich Frauen mit ihren unnachahmlichen Fähigkeiten auf diesem Gebiet – was natürlich hauptsächlich im Gesellschaftssystem begründet lag. Was in den 1950er Jahren noch eine klare Rollenverteilung war und sozusagen das einzige Feld, auf dem die Frau glänzen sollte, ist das heute nicht mehr der Fall. Doch auch wenn Frauen selbst arbeiten gehen und Geld verdienen, scheinen sie das alte Rollenbild nicht so einfach abstreifen zu können.
Viele Männer sind heutzutage bereit, im Haushalt mit anzupacken. Vielleicht machen sie das dann nicht gleich so perfekt wie wir „Profi-Hausfrauen“. Wenn Frauen an dieser Stelle den Männern, die bei der Hausarbeit mitmachen, auch mal kleine Fehler zugestehen, ist vielleicht der Wäscheberg ein wenig falsch sortiert, aber davon geht die Welt nicht unter. Die eigenen Kinder zu erziehen, im Haushalt oder beim Kochen mitzuhelfen, ist nicht unbedingt leicht durchzusetzen, aber durchaus lohnenswert. Sie lernen Verantwortung zu übernehmen, sich in der Gemeinschaft einzubringen und dass Frauen nicht selbstverständlich und ausschließlich für diese Bereiche zuständig sind. Übrigens: Bei Kindern sind nicht nur die Mädchen gemeint.
Es sind oft viel mehr eigene perfektionistische Ansprüche an sich selbst, die verhindern, dass Frauen den Haushalt etwas entspannter angehen.
Ehrensache Haushalt? Helfen lassen!
Wenn Sie erst einmal das Bild von der perfekten Hausfrau abgeworfen haben, können Sie ganz neue Ideen entwickeln. Haben Sie jemals in Erwägung gezogen, eine Haushaltshilfe zu engagieren? In vielen Städten gibt es diverse Foren, in denen Sie eine zuverlässige Haushaltshilfe finden können. Von eBay Kleinanzeigen über bookatiger.de bis helpling.de gibt es viele Online-Portale, die die Vermittlung von Haushalts- und Putzhilfen online vermitteln.
Von solch einer Haushaltsunterstützung profitieren beide Seiten: Die engagierte Person verdient ein in der Regel ein faires Einkommen oder einen guten Zuverdienst und Sie sind entlastet. Tatsächlich steht dieser Idee oft lediglich ein gewisses Vorurteil im Weg, dass Frauen ihren Haushalt gefälligst selbst im Griff haben sollten. Es sei Ehrensache einer Hausfrau, ihre Wohnung sauber zu halten. Aber es gibt genügend Dinge in einem Leben zu erledigen, warum sollten Frauen es dann mit unliebsamen Tätigkeiten verbringen, die so viel Zeit kosten?
Zeit ist auch Geld! Nüchtern gerechnet ist zu viel Engagement in der Hausarbeit freiwillige Ausbeutung. Immerhin ist die Hausarbeit nach wie vor unbezahlt. Gäbe es auf diese Zeit einen realistischen Nettolohn, dann sähe die Sache anders aus. Welche Frau hat das schon einmal von dieser Warte aus betrachtet?
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