Rückblick: Modetrends seit den 50er Jahren
Jedes Jahrzehnt hatte seine Highlights und jeder Designer
sein persönliches Steckenpferd. Doch seit dem
Jahrtausendwechsel zeigt sich die Modewelt als ein Flicken-
teppich verschiedener Details.
Zunächst sei ein Rückblick in die Geschichtsbücher der Modetrends gewagt.
Die Mode der 50er Jahre
War die Modewelt in den Kriegszeiten wegen Materialengpässen doch vergleichsweise karg, so stimmte kein geringerer als Christian Dior im Jahr 1947 den Modewechsel an. Glanz, Glamour und Weiblichkeit stehen für die Mode der 50er Jahre. Typische Details der 50er-Jahre-Mode waren Babydolls, Cocktailkleider und Petticoats.
Die Mode der 60er Jahre
Die jungen Leute sind für die Mode der 60er Jahre verantwortlich, denn sie wollten nicht nur arbeiten, sondern auch Spaß in ihrem Leben haben – und das zeigte sich auch an der Kleidung. Mode entstand auf der Straße und nicht auf den Skizzenblöcken großer Modeschöpfer. Typisch waren Blue Jeans, Miniröcke, Hot Pants, Gymnastiksandalen und Lederjacken.
Die Mode der 70er Jahre
Originalität und der Hang zum Übertriebenen zeichnete die Mode der 70er Jahre aus. In den Discos sah man Schlaghosen und hohe Schuhe, die in Breite und Höhe kaum mehr zu überbieten waren. Quasi als Pendant setzte man in der Freizeit auf Batikkleidung, Häkeltops und Patchwork-Design.
Die Mode der 80er Jahre
Businessoutfit trifft Leggings. So könnte man die Mode der 80er Jahre beschreiben, denn neben der Präsentation der (beruflichen) Stellung im Businesslook waren die 80er Jahre auch die Zeit des Köperkults – und der zeigte sich in Form von Stulpen und quietschbunten Stirnbändern.
Die Mode der 90er Jahre
Da sich offensichtlich kein Modestil, der seit den 50er Jahren einmal hipp war, wieder aufzulösen schien, wurde die Modewelt ab den 90er Jahren extrem bunt – nicht an Farben, aber an Stilen. Die Hippies blieben ihrem 70er Look treu, der Aerobic Style aus den 80ern war ebenso noch übrig wie Hawaiihemden aus den 50er Jahren und Blue Jeans aus den 60ern.
Die Mode ab 2000
… lässt sich als die Mode des Revivals charakterisieren. Eigene Trends sind selten geworden und beschränken sich auf Flip-Flops und den Vintage-Look, während Schlaghosen aus den 70ern und Neonfarben aus den 90ern mit Leggins aus den 80ern kombiniert werden.
Kreativer Nachwuchs wird gesucht
Und wenn es schon kaum mehr neue Modetrends gibt, wie die Tabelle zeigt, so suchen heute namhafte Designer nach Nachwuchs. Der Modekonzern Louis Vuitton Moet Hennessy gab dazu erstmals im Jahr 2014 acht jungen Designern die Chance, sich zu beweisen. 300.000 Euro finanzielle Unterstützung sowie das Profiwissen des Louis Vuitton-Teams winkten demjenigen, der sich gegen die Konkurrenz durchsetzt. Auch für die ganz jungen Modemacher gibt es das passende Format: die Modeshow „Kika Live Mein Style“, in der Jung-Modemacher zwischen 13 und 17 Jahren um die Trophäe kämpfen. Doch das ist nicht der einzige Weg, in der Modebranche Karriere zu machen.
Cornelia Zieringer setzt auf Kitzbühler Mode – und das mitten im hessischen Bensheim. Begonnen hat sie ihre Karriere mit der Liebe zur Marke Sportalm. Erstmals in Berührung kam sie mit der Kleidung auf der nordfriesischen Insel Sylt, was deutlich zeigt: Kitzbühler Mode ist nicht nur in den Tiroler Bergen gefragt. Cornelia Zieringer hat sich auf die Fashion-Line mit Accessoires von der Sportalm fokussiert.
Das „Best of“ der Modewelt
… stammt offensichtlich aus männlicher Hand, wie das folgende Ranking von goethe.de zeigt.
1. Karl Lagerfeld: Alljährlich präsentiert der Star-Designer bei der Chanel-Schau neue Trends.
2. Stephan Schneider: Obgleich er ein Unbekannter zu sein scheint, landet der Duisburger doch auf Platz 2 im Ranking.
3. Wolfgang Joop: Einst bekannt für gutriechenden Duft, steht er nun für die Marke „Wunderkind“.
4. Lutz Huelle: Er ist der Designer, der die Kombination verschiedener Details für sich entdeckt hat – und dafür bekannt ist.
5. Damit Doma: Obgleich er als Designer hoch gehandelt wird, ist seine eigene Werkstatt traditionell geprägt, denn sie wird von seiner Mutter geleitet.
6. Kostas Murkudis: Materialmix, Volumen und Farbe – das ist das Erfolgskonzept von Kostas Murkudis, der in Berlin arbeitet.
7. Boris Bidjan Saberi: Ein rauer Stil wird ihm von seinen Kritikern nachgesagt. Seine Fans hingegen nennen es experimentell.
8. Christian Niessen: Typisch für Christian Niessen ist: Jedes Kleidungsstück gibt es nur einmal. In Paris hat er das Label „No Editions“ gegründet.
9. Dirk Schönberger: Der aus dem Rheinland stammende Designer hat sich auf Männermode spezialisiert – und erschafft Klassiker mit spannenden Details.
10. Frank Leder: Seine „urdeutschen“ Designs sind bekannt – und doch in keinem Modegeschäft erhältlich.