Der Ort der Shopping-Freude ist der erste, gemeinsame Nenner
pixabay.com © jarmoluk (CC0 Public Domain)
Die Liebe zum Shopping per Mausklick ist bei Männern und Frauen gleichermaßen dem klassischen Einzelhandel dicht auf den Fersen. Demnach shoppen 56,9 Prozent der befragten Männer lieber im Einzelhandel und auch 60,3 Prozent der befragten Frauen schätzen das physische Shopping-Erlebnis. Mit Blick auf die letzten Jahre jedoch zeigt sich, dass der Online- und Versandhandel dem Einzelhandel dicht auf den Fersen ist. Online lässt sich städte-, länder und sogar kontinenteübergreifend shoppen. Per Mausklick in die USA, nach Australien oder Taiwan ist heute längst zur Realität geworden.
Doch auch wenn Internetuser heutzutage viel mehr im Internet surfen und shoppen als noch vor 10 Jahren, hat sich die Sensibilität hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit im Zahlungsverkehr verstärkt. Zahlung auf Rechnung, die sicherste Option für Kunden, ist allerdings als rückläufig einzustufen. Händler allerdings wollen nicht mehr länger das uneinschätzbare Risiko eines Zahlungsausfalls tragen. Sie suchen nach alternativen Zahlmethoden. Demgegenüber stehen die Unternehmen, die Bezahlsysteme entwickeln und online zur Verfügung stellen.
Dabei adaptiert gerade der Einzelhandel eine attraktive Zahloption aus dem Internethandel – nämlich PayPal. Künftig soll diese Zahlmethode auch in der physischen Welt nutzbar sein, denn PayPal reicht dem Kreditenkartenriesen VISA die Hand. „Der Online-Bezahldienst PayPal kooperiert mit Visa und kommt damit auch an realen Ladentheken an“, heißt es dazu in der Presse. PayPal ist im Übrigen eine Bezahlvariante, die nicht nur die Frauen vom Online-Shopping kennen, sondern auch die Herren vom Online-Zocken. Nach den Online-Versandhäusern haben nämlich auch Online-Casinos die sichere Zahlvariante für sich entdeckt.
Shopping-Verhalten im Geschlechtervergleich
Frustpotential.
pixabay.com © BlueMaine (CC0 Public Domain)
Der Blickwinkel ist eindeutig ein ganz anderer. Das hat eine QVC-Erhebung eindeutig aufgezeigt. Demnach würden Frauen mit einem Shopping-Budget von 500 Euro
– am liebsten Kleidung shoppen (27 Prozent)
– oder technische Artikel (17 Prozent)
– oder Geschenke für den Liebsten (10 Prozent)
– oder Schuhe (vier Prozent).
Bei Männern hingegen zeigt sich ein ganz anderes Bild. Sie würden dasselbe Budget
– am liebsten in Technik investieren (32 Prozent)
– oder in Geschenke für die Partnerin (21 Prozent)
– oder in Kleidung (16 Prozent)
– oder in Schuhe (ein Prozent).
Bei der Anzahl der Online-Shopping-Apps sind die Herren übrigens der Damenwelt um im Schnitt zwei Apps überlegen. Frauen sollen durchschnittlich vier Shopping-Apps installiert haben – Männer sechs. Der Grund dafür liegt deutlich auf der Hand: Während Frauen das Shopping-Gefühl schätzen, bei dem sie sich von Kleiderständer zu Kleiderständer fortbewegen – immer auf der Suche nach dem angesagten Kleidungsstück oder dem Schnäppchen, suchen Männer meist gezielter.
Kurz gesagt: Psychologisch betrachtet ist für Frauen der Akt des Shoppens eine Optimierung des Wohlbefindens. Wer sich neu einkleiden kann, fühlt sich danach gut. Männer agieren typisch männlich: sachlich, zielorientiert und effizient. Damit kann das Shoppinggefühl nicht zum Spaß werden, sondern es dient der Zweckbefriedigung. Und Zweckbefriedigung hat nichts mit Stöbern und Flanieren zu tun, sondern es ist rational, hat einen engen zeitlichen Rahmen und dient ausdrücklich nicht dem Zeitvertreib. Das ist die männliche Sicht der Dinge, wenn es ums Shopping geht – auch wenn es sicherlich nicht für alle Männer gilt.
Zurück zur Online-Variante: Bei den Gründen, sich für oder gegen eine Shopping-App zu entscheiden, sind sich die Damen und Herren übrigens wieder einig. Sicherheit und Datenschutz sowie schnelle und bequeme Bezahlmöglichkeiten sind die entscheidenden Faktoren bei der Entscheidung für oder gegen eine Shopping-App. Eine flüssige Navigation und das App-Design sind den Herren wichtiger als den Frauen. Diese achten stärker auf Sonderfunktionen wie eine gute Suchfunktion oder etwa einen Merkzettel.
Stressfaktoren minimieren
hingegen ist der Shopping-Trip uneffiziente Zeitverschwendung.
pixabay.com © Andi_Graf (CC0 Public Domain)
Mit Blick auf diese doch recht einleuchtende psychologische Ergründung des Phänomens, warum Frauen lieber shoppen als Männer, stellt sich letztlich nur eine Frage: Warum sollten sich Paare dem Stresstest des gemeinsamen Shoppings unterziehen? Rationale Gründe gibt es dafür keine, denn eine Kur für die Beziehung ist ein Shopping-Tag genauso wenig, wie ein Kinobesuch die Gesprächsbereitschaft erhöht – nämlich gar nicht.
Wer als Paar gemeinsam Shoppen gehen möchte, der sollte dies in einem abgesteckten Raum bzw. unter festen Regeln tun. Eine bestimmte Anzahl an Läden, ein zeitlicher Rahmen oder die Ansage, dass der Shopping-Trip nur einmal im Jahr gemeinsam absolviert wird, hilft allen Beteiligten, den Shopping-Gräuel zu überwinden.
Alternativ lässt sich Shopping unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Ansätze von Damen und Herren ganz neu strukturieren. Wie wäre es denn, wenn Frauen alleine oder mit ihrer Freundin auf Schnäppchenjagd in der örtlichen Fußgängerzone gehen und ihren Männern daheim die Aufgabe übertragen, den besten Preis für eine bestimmte Bluse, Hose oder ein paar Schuhe online zu finden? Wenn das Budget dafür beim Shopping-Trip nicht reicht, kann sie das gesuchte Teil später online immer noch bestellen.