Hormontherapie in den Wechseljahren: Wie Frauen profitieren können

Hormontherapie in den Wechseljahren: Vorteile
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Es ist der Albtraum jeder Frau: Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Etwa jede dritte Frau leidet so massiv unter den Auswirkungen der Wechseljahre, dass eine Hormontherapie angezeigt ist. Diese gibt dem Körper die Hormone zurück, die er nicht mehr selbst produzieren kann. Durch die Wiederherstellung eines gesunden hormonellen Gleichgewichts werden jedoch nicht nur Beschwerden zuverlässig gelindert – die moderne Hormontherapie kann noch mehr. Wie Experten berichten, profitieren Frauen zusätzlich von positiven Effekten auf Haare, Haut und Knochen. Auch auf das Körpergewicht wirkt sich die Behandlung aus und senkt das Risiko für Übergewicht und Diabetes.

Mit dem Sinken der Hormonspiegel verändert sich der Körper nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich. So bekommen es viele Frauen mit Eintritt des Klimakteriums plötzlich mit Figur-Problemen zu tun. Zum einen sinkt der Kalorienbedarf und man nimmt schneller an Gewicht zu. Zum anderen verteilt sich das überschüssige Fett nicht mehr gleichmäßig auf die weiblichen Rundungen, sondern sammelt sich mit Vorliebe am Bauch. Das kostet Frauen nicht nur ihre schlanke Taille, sondern kann auch zu Lasten ihrer Gesundheit gehen. Denn insbesondere Bauchfett lässt das Risiko für Stoffwechselstörungen stark ansteigen. Es umgibt die inneren Organe und schüttet hier eine Reihe von schädlichen Botenstoffen aus, die beispielsweise eine Insulinresistenz hervorrufen und so die Entwicklung von Übergewicht und Diabetes begünstigen.

Gar nicht leicht: Ein gesundes Gewicht halten

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Um auch in den Wechseljahren ein gesundes Körpergewicht zu halten, brauchen Frauen vor allem Disziplin. Denn mit 50 verbrennen Frauen rund 400 Kalorien weniger als noch mit 25 – und mit dem Alter sinkt der tägliche Energiebedarf immer noch weiter. Experten raten zu einer sehr bewussten Ernährung. Dazu gehört beispielsweise der weitgehende Verzicht auf Zucker, aber auch eine gezielte Planung der Mahlzeiten. Als ideal zur Gewichtskontrolle wird die sogenannte Insulin-Trennkost erachtet. Drei Mahlzeiten täglich setzen sich wie folgt zusammen: Morgens sollte man Kohlenhydrate zu sich nehmen – etwa in Form von Brot mit Honig oder Müsli mit Obst; mittags liefert Mischkost mit vielen Kohlenhydraten und Proteinen die nötige Energie für den Tag; abends wird auf Kohlenhydrate verzichtet – stattdessen gibt es Eiweiß in Form von magerem Fisch oder Fleisch und Gemüse.

Östrogene fördern die Fettverbrennung

Wie die moderne Medizin heute weiß, reduziert ein gesundes Körpergewicht das Diabetes-Risiko erheblich – und damit auch die Gefahr eines Schlaganfalls oder eines Herzleidens, von denen Diabetikerinnen typischerweise häufiger betroffen sind. Schlanke Frauen, aber auch Frauen, die sich wegen starker klimakterischer Beschwerden einer Hormontherapie unterziehen, haben Experten zufolge ein geringeres Diabetes-Risiko: Im Rahmen einer Hormontherapie angewendetes Östradiol verringert die Gefahr um bis zu 30 Prozent. Eine Gewichtszunahme ist dagegen nicht zu befürchten, weil Östradiol die Fettverbrennung und Fettmobilisation steigert und obendrein einen appetitzügelnden Effekt hat. Die Anwendung von Östradiol über die Haut (transdermal) – etwa in Form eines verschreibungspflichtigen Dosiergels – ist insbesondere auch für Frauen mit Übergewicht und einem erhöhten Thrombose-Risiko sicherer. Eine äußerlich angewendete, niedrig dosierte Hormontherapie wird deshalb von immer mehr Ärzten bevorzugt verordnet.

Vielfältige positive Nebeneffekte

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Müssen sich Frauen wegen starker Wechseljahresbeschwerden einer vom Arzt verschriebenen Hormontherapie unterziehen, können sie von einer Reihe positiver Nebeneffekte profitieren. Wie sich gezeigt hat, leiden Anwenderinnen einer niedrig dosierten Hormontherapie etwa seltener unter Osteoporose. Und auch Haut und Haare profitieren von einem ausgeglichenen Östrogen-Spiegel. Denn während mit den Wechseljahren die Kollagenbildung immer weiter zurückgeht und dadurch die Haut immer trockener, dünner und faltiger wird, erhöht Östradiol die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern, regt die Pigmentbildung in der Oberhaut an, schützt vor Haarausfall und versorgt die Haare mit Nährstoffen. Umgekehrt sollten Frauen, die mit Beginn der Wechseljahre plötzlich unter Haarausfall leiden, dieses Problem bei ihrem Gynäkologen ansprechen.
Auch auf die Schlafqualität kann sich eine Hormontherapie, bei der transdermales Östradiol mit natürlichem Progesteron kombiniert wird, positiv auswirken. Abends eingenommen, entfalten die Kapseln mit natürlichem Progesteron eine schlafanstoßende Wirkung, die insbesondere in der ersten Nachthälfte für eine bessere Schlafqualität sorgt.

Für alle Fragen rund um das Thema Wechseljahre und Hormontherapie ist der Frauenarzt der richtige Ansprechpartner. Weitere Informationen gibt es auch im neuen Portal für Frauengesundheit www.gynolog.de

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