In der Arbeitswelt rückt das Thema Stress am Arbeitsplatz zunehmend in den Fokus, gerade wenn es um die Belastbarkeit am Arbeitsmarkt über viele Jahre und Jahrzehnte geht. Viele ArbeitnehmerInnen berichten von einer spürbaren Zunahme an Stress im Arbeitsalltag. Dabei steigt der Anteil der Frauen stärker als der der Männer. Woran liegt das? Lang anhaltender und chronischer Stress hat nachweislich negative Auswirkungen auf die Gesundheit und kann zu einer Vielzahl von Erkrankungen führen. In der Folge kann dieser Druck nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch zur Berufsunfähigkeit führen. Zumal die Statistiken seit Jahren zeigen, dass die Gründe für Berufsunfähigkeit bei den meisten Betroffenen im psychischen Bereich vorkommen.
Photo By: Kaboompics.com, pexels.com Gerade bei Frauen steigt die Belastung im Arbeitsalltag.
Die größten Stressfaktoren für Frauen am Arbeitsplatz
Laut einer aktuellen Untersuchung des Bundesamtes für Statistik sind Frauen besonders stark von den Belastungen im Berufsleben betroffen, was auf verschiedene Faktoren wie höhere Anforderungen und weniger Unterstützung zurückzuführen ist. Lang anhaltender und chronischer Stress hat nachweislich negative Auswirkungen auf die Gesundheit und kann zu einer Vielzahl von Erkrankungen führen, die psychosomatisch begründet sind. In der Folge kann dieser Druck nicht nur die Lebensqualität beeinträchtigen, sondern auch zur Berufsunfähigkeit führen. Es ist daher wichtig, die Zusammenhänge zwischen Stress und Gesundheit zu verstehen, um präventive Maßnahmen zu ergreifen und die eigene Arbeitsfähigkeit langfristig zu sichern. Frauen sind vielfachen Stressoren ausgesetzt, die in ihrer Gesamtheit zu einer Beeinträchtigung ihrer Arbeitsfähigkeit führen können. Einige Beispiele sind:
Arbeitsbezogene Stressfaktoren bei Frauen
Emotionaler Stress
Zu kurze Pausen
Verhalten der Vorgesetzten
Zu starker Leistungsdruck
Vermischung von Berufsalltag und Privatem im Homeoffice
Diskriminierung oder sexuelle Belästigung
Private Stressfaktoren bei Frauen
Mental Load durch Verantwortung für Familie
Zu hohe Erwartungshaltung an sich selbst
Mehrbelastungen, besonders in der Coronazeit
Pflege von Angehörigen
Gesundheitliche Faktoren wie Menstruation oder Menopause
Die größten Risiken bei übermäßigem Stress
Einhergehend mit den mannigfaltigen Stressoren erhöht sich die Gefahr von psychischen und psychosomatischen Krankheitsbildern. Allem voran muss man zuerst unterscheiden zwischen der Art des Stresses. Es gibt Eustress und Disstress: Als Eustress bezeichnet man Stressoren, die eher als motivierend und anregend wahrgenommen werden. Beispiele hierfür wären die Aufregung beim Antritt eines neuen Jobs oder die Vorbereitung auf ein wichtiges Meeting mit einem potenziellen Neukunden. Unter Disstress versteht man jene Stressfaktoren, die als belastend und grundsätzlich negativ wahrgenommen werden wie beispielsweise Arbeitsüberlastung oder Konflikte innerhalb des Teams. Diese negativen Stressoren können bei längerer Dauer zu einem Arbeitsausfall oder im schlimmsten Falle sogar zu einer Berufsunfähigkeit führen. Anzeichen und Symptome wären unter anderem:
- Gesteigerte Immunschwäche und Infekte
- Herzrasen, Schlaflosigkeit, innere Unruhe und/oder Unkonzentriertheit
- Herz-Kreislauferkrankungen
- Depressionen, depressive Verstimmungen und/oder Burnout
Letzteres ist laut den Statistiken der vergangenen Jahre mittlerweile der Hauptgrund für Berufsunfähigkeit.
Wertvolle Tipps gegen Stress im Alltag und im Berufsleben
Gerade Frauen sollten durch ihre Mehrfachbelastungen von Job- und Privatleben gut auf sich achtgeben und für ihre mentale und physische Gesundheit sowie eine gesunde Resilienz sorgen.
Wir geben Ihnen einige sinnvolle Tipps mit auf den Weg zu einem gesünderen Arbeitsleben.
Nein sagen – Gerade vielen Frauen fällt es schwer, auch einmal nein zu sagen und Anfragen oder Anforderungen abzulehnen, wenn gute Gründe dagegensprechen. Oftmals zeichnen sie sich durch den Wunsch aus, es jedem recht zu machen. Aber das sollte gar nicht das Ziel sein. Es hilft, in berechtigten Situationen auch mal eine klare Grenze zu ziehen oder sogar die x-te Hilfsanfrage abzulehnen.
Druck rausnehmen – Frauen setzen sich häufig stärker unter Druck als Männer, alles schaffen zu müssen. Nehmen Sie den Druck raus und setzen Sie sich kleinere/realistischere Ziele, die auch umzusetzen sind.
Prioritäten setzen – Kennen Sie das Eisenhower-Prinzip beziehungsweise die Eisenhower-Matrix? Diese unterteilt anfallende Aufgaben in Wichtigkeit und Dringlichkeit. Kurz gesagt: Wenn eine Aufgabe wichtig UND dringend zugleich ist, dann sollten Sie diese zuerst und sofort erledigen. Ist es wichtig und nicht dringend, sollten Sie sich dafür einen Termin setzen und zu einem späteren Zeitpunkt erledigen. Aufgaben, die nicht wichtig, aber dringend sind, können Sie an kompetente Kollegen abgeben und nicht wichtige und nicht dringende Aufgaben können Sie erst mal liegenlassen oder sogar im Papierkorb entsorgen.
Pausen machen – Erkennen Sie die Wichtigkeit, zwischendurch Pausen zu machen. Eine Pomodoro-App kann Ihnen hier zum Beispiel weiterhelfen und Sie innerhalb eines effektiven Zeitmanagements an Pausen erinnern.
Dauerhafte Belastungen erkennen und vermeiden – Achten Sie auf Ihr Überstundenkonto und auch auf Phasen, die eindeutig eine dauerhafte Überbelastung bedeuten. Wenn diese zeitlich begrenzt sind, ist das oftmals okay. Eine dauerhafte Überbelastung im Job sollten Sie mit Ihrem Vorgesetzten besprechen und gemeinsam nach einer Lösung suchen.
Freizeitausgleich – Ihre Freizeit sollten Sie auch dazu nutzen können, einmal abzuschalten. Sie benötigen ein Gegengewicht zu stressigen Jobzeiten. Mal eine Wellnessauszeit mit der besten Freundin, ein Kinobesuch oder abends eine Runde Gesellschaftsspiele, lesen oder handwerkeln lenken nicht nur ab, Sie können so auch effektiv abschalten von der Arbeit. Diese kleinen Auszeiten sind wichtig und Sie sollten sie für sich einplanen und durchsetzen.
Mit all diesen Punkten tun Sie aktiv etwas für Ihre mentale und körperliche Gesundheit. Und diese benötigen Sie ganz dringend, um auch weiterhin fit und aktiv am Arbeitsleben teilhaben zu können.