In zahlreichen Sportarten dominierten noch immer die Männer. Wenn sich allerdings Frauen in diese Regionen vorwagen, sind sie oft mit Vorurteilen und zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Das gilt für den Fußball ebenso wie für Boxen oder den Motorsport. Frauen sind zumeist in der Minderheit oder werden als Exoten angesehen.
Die Frauen haben den ehemaligen Männersport erobert. Quelle: Pixabay.com
Dass dies nicht so bleiben muss, zeigt am besten die Entwicklung bei König Fußball. Wurde der Frauenfußball anfangs noch belächelt, lacht heute niemand mehr. Nicht erst die großen Erfolge der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft haben den Sport in neue Sphären gehoben. Mittlerweile freuen sich die Mannschaften über das enorme Interesse, sowohl in den Ligen als auch bei Großevents, wie der letzten Fußball-Europameisterschaft in England.
Die Fans stürmten die Stadien oder versammelten sich vor den Bildschirmen. Damit lieferte das runde Leder den endgültigen Beweis, dass Frauen erfolgreich in Männerdomänen vordringen können. Doch warum funktioniert dies nicht in allen Sportarten gleichermaßen und was können Frauen dazu tun, um dies zu ändern?
Das sind die Ursachen
Noch immer werden viele Sportarten historisch gesehen als Männersportart betrachtet. Das gilt beispielsweise für den Kampfsport, oder den Motorsport. Beide gelten als physisch anspruchsvoll und risikoreich. Dies assoziiert man eher mit männlichen Attributen. Solche Vorurteile sind tief verwurzelt und werden durch Rollenbilder immer noch verstärkt.
Weibliche Vorbilder fehlen
Daneben fehlt es oft an weiblichen Vorbildern. Was diese bewirken können, zeigte sich am Beispiel Frauenfußball. Die Sichtbarkeit führt zur Inspiration und zum Mut, sich selbst in dieser Sportart zu beweisen. Dass Frauen auch im Kampfsport reüssieren können, bewies in Deutschland Box-Weltmeisterin Regina Halmich, die sogar im TV antrat, um Talkmaster Stefan Raab in mittlerweile drei Duellen live zu „verprügeln“.
Mangelndes Zutrauen und fehlende Sichtbarkeit führt in weiterer Folge zu fehlender finanzieller Unterstützung durch Sponsoren. Wenn nur geringe Mittel zur Verfügung stehen, ist es schwierig entsprechende sportliche Strukturen aufzubauen. Diese sind allerdings die Voraussetzung für professionelles Training und die Suche nach Talenten. Damit bleiben Frauen im Hintergrund und haben keine Chance sich zu profilieren.
Doch immer mehr Frauen wollen sich davon nicht länger beeindrucken lassen und beginnen verstärkt männliche Domänen zu erobern. Das zeigte sich in den vergangenen Jahren im Denksport Poker, wo Spielerinnen längst zahlreiche große Turniere für sich entscheiden konnten.
Von der Astrophysikerin zum Pokerstar
Beim Pokern geht es sowohl um strategisches Denken als auch um ein hohes Maß an mentaler Stärke und psychologisches Geschick. Ein Großteil der Spieler ist Männer, doch einige Frauen haben deren Dominanz aufgebrochen. Das britische Ex-Model Liv Boeree wurde zu Beginn ihrer Karriere nur belächelt, doch als sie ihren ersten großen internationalen Titel gewann, lachte niemand mehr.
Frauen gewinnen in der Pokerszene zunehmen an Einfluss. Quelle: Pixabay.com
Die TV-Moderatorin ist studierte Astrophysikerin und hat sich nebenbei eine weitere Karriere als Speakerin aufgebaut. Sie hat bewiesen, dass auch Frauen in der harten Welt der Pokerspieler im Casino bestehen und erfolgreich sein können. Mittlerweile genießen zahlreiche Spielerinnen großen Respekt in der Szene und haben gezeigt, dass sie ihren Platz in der Weltspitze verdient haben.
Was muss sich ändern?
Die männliche Dominanz kann in manchen Sportarten kann sich nur ändern, wenn Frauen verstärkt zur Selbsthilfe greifen. Dazu wären es zunächst nötig, Netzwerke und Gemeinschaften aufzubauen. So könnten Frauen von den Erfahrungen erfolgreicher Vorbilder profitieren und Gemeinschaften aufbauen. Das Teilen unterschiedlicher Erfahrungen, die gegenseitige Unterstützung und das gemeinsame Lernen ermutigt sie, den Kampf gegen die männliche Dominanz aufzunehmen.
Erfolgreiche Sportlerinnen trainieren genauso hart wie Männer. Quelle: Pixabay.com
Die Förderung von Vorbildern und Mentorinnen ermutigt andere, es ihnen gleichzutun und sich für neue sportliche Disziplinen zu interessieren. Doch das reicht noch nicht, schließlich gilt es, die Vorurteile gegen Frauen im Sport abzubauen. Traditionelle Rollenbilder aufzubrechen, dauert seine Zeit, dabei gilt es, dünne Bretter zu bohren. Das gilt sinngemäß auch für die Medien, deren Rolle mithelfen kann, einen Umschwung zu erzielen. Diese zu erreichen, kann zu einem Schlüsselmoment werden.
Gute Kontakte, die gepflegt werden wollen, können mithelfen Informationen fließen zu lassen und vertrauensvolle Beziehungen zu Medien aufzubauen. Ziel muss es sein, dass diese die Leistungen von Frauen im Sport würdigen und darüber berichten. Eine umfassende Berichterstattung kann mithelfen Vorurteile abzubauen und die Sichtbarkeit von Frauen im Sport zu erhöhen.
Wenn dies gelingt, ist ein wichtiger Baustein für die finanzielle Unterstützung durch Sponsoren und Behörden gelegt. Schließlich sind für den Aufbau von Strukturen viel Geld, Mühe und qualifiziertes Personal vonnöten. Die gezielte Förderung von Frauen in männerdominierten Sportarten bietet dem Nachwuchs einen besseren Zugang zu Trainingsmöglichkeiten, professioneller Beratung und finanzieller Unterstützung. Diese Faktoren sind die Basis für zukünftige erfolgreiche Sportlerinnen.
Medien entscheiden über den Erfolg mit. Quelle: Pixabay.com
Es gibt noch viel zu tun
Diese Herausforderungen zeigen nachdrücklich, dass ein Wandel in der öffentlichen Wahrnehmung von Frauen im Sport nicht in kurzer Zeit erfolgen kann. Dieser erfordert Engagement und Durchsetzungsvermögen, doch es lohnt sich diese Barriere zu bekämpfen. In Zeiten, in denen alte Vorstellungen in allen Bereichen der Gesellschaft über Bord geworfen werden, ist es nötig, erfolgreichen Sportlerinnen jene Bühne zu bieten, die sie verdienen.