Ursachen fürs Bettnässen
Die meisten Familien mit kleinen Kindern kennen das: am Tag ist das Kind trocken. Deshalb fühlen sich die Kleinen auch schon viel zu groß, um noch mit Windeln zu schlafen. Aber während der Nacht geschieht dann doch das Unglück, das Bett ist nass. Dabei können die Ursachen für das nächtliche Einnässen ganz unterschiedlich sein.
Einnässen: Wie sollten Eltern sich verhalten?
Zunächst sollten Eltern wissen, dass Bettnässen bis zum Alter von etwa fünf Jahren nicht ungewöhnlich ist. Manche Kinder werden früher trocken, andere eben später – und gelegentlich gibt es auch Rückfälle bei Kindern, die schon einmal längere Zeit trocken waren.
25 Prozent der Vierjährigen machen gelegentlich nachts ins Bett. Bei den Siebenjährigen ist jeder zehnte betroffen und immerhin ein Prozent der Jugendlichen. Größere Sorgen sind erst angebracht, wenn das Kind älter als fünf ist, und regelmäßig ins Bett macht. Möglicherweise liegt dann eine Entwicklungsverzögerung oder eine eingeschränkte Reizverarbeitung im Gehirn vor. Diese wird zum Beispiel bei Kindern mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyper-aktivitätsstörung (ADHS) beobachtet.
In allen Fällen ignoriert das Gehirn die Signale der vollen Harnblase und damit die Fähigkeit zur willkürlichen nächtlichen Blasenkontrolle. Auch bestimmte Hormone, die dafür sorgen sollen, dass nachts weniger Urin gebildet wird, werden vielleicht noch nicht ausreichend produziert. Eine ärztliche Untersuchung sollte klären, welche Ursachen in Frage kommen.
Wenn ein Kind nach langer trockener Zeit wieder beginnt ins Bett zu machen, kann die Ursache eine psychische Belastung sein, wie Umzug, Einschulung, Schulprobleme, neues Geschwisterkind, Trennung der Eltern oder Todesfall.
Was auch immer die Ursache für das nächtliche Einnässen sein mag, Eltern sollten geduldig, ruhig und verständnisvoll reagieren. Um die elterliche Nerven- und Arbeitsbelastung einigermaßen zu begrenzen, ist es sinnvoll, das Bett auf gelegentliches Nasswerden vorzubereiten.