An erster Stelle steht der Komfort
Der Körper eines Kindes funktioniert nicht wie der eines erwachsenen Menschen. Daniela Gerold, Purchasing Manager für Kinderbekleidung bei limango.de, gibt zu bedenken, dass Körperwärme bei Kindern weniger effizient gespeichert wird, sodass gerade Kleinkinder Kleidung benötigen, welche passgenau anliegt und der Wärme nicht zu viel Spielraum gibt, zu entweichen. Gleichzeitig ist die Haut von Kindern deutlich empfindlicher. Gerold warnt daher davor, zu enge Kleidung zu kaufen, da insbesondere raue Nähte die Haut wund reiben können. Geeignete Materialien sind etwa Baumwolle, Seide, Wolle oder Leinen, denn diese reizen die Haut nicht in demselben Maße wie etwa Polyester. Auch wird Schweiß von diesen Fasern besser absorbiert, sodass sich weniger feuchte Stellen auf der Haut des Kindes bilden können.
Qualität der Kleidung
Sobald Kinder laufen können, bewegen sie sich außerordentlich viel, was sowohl für Jungs als auch Mädchen gilt. Teure Markenkleidung aus feinen Fasern, welche diesen Belastungen nicht standhalten kann und aufgrund des Wachstums nach wenigen Monaten ersetzt werden muss, ist daher keine ideale Wahl. Stattdessen sind Artikel wie Jeans oder robuste, mit nicht zu vielen Aufdrucken versehene T-Shirts geeignet, um dem Lebensstil von Kindern gerecht zu werden. Gerold weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Kleidung, die auch einen Waschgang bei 60 Grad verträgt, vorzuziehen ist, da Krankheitserreger dadurch effektiver abgetötet werden und die Ansteckungsgefahr sinkt.
Funktionalität sicherstellen
Abhängig vom Alter können Kinder mit Reißverschlüssen oder Schleifen möglicherweise nicht sicher umgehen. Einfache Druckknöpfe sind häufig die beste Wahl an Hosen und Hemden. Außerdem schätzen Kinder Funktionalität und Spielerei gleichermaßen: Mädchen legen Wert auf Bändchen und Schleifchen, welche die Kleidung optisch aufwerten. Viele Taschen hingegen sind für beide Geschlechter geeignet: Darin können Gegenstände verstaut werden, denn in den Augen von Kindern sind es manchmal auch ganz gewöhnliche Steinchen, welche einen besonderen Status genießen und mitgenommen werden wollen, sagt Hermann Imhof, Head of Buying für Kinderartikel bei limango.de. Bündchen oder Gummizüge sollten so in die Kleidung eingearbeitet sein, dass diese zwar am Körper anliegen, aber keine einschneidende Wirkung auf der Haut hervorrufen.
Keine langfristigen Anschaffungen
Es kann verlockend sein, im Sonderangebot Bademode für den nächsten Sommer zu kaufen. Da die Wachstumsphasen eines Kindes jedoch unberechenbar verlaufen, führt dieses Vorgehen fast immer zu Fehlkäufen. Imhof empfiehlt daher, dass Eltern stets Kleidung für den unmittelbaren Anlass oder einen Zeitraum von höchstens einigen Monaten kaufen sollten. Dabei kann es sich lohnen, komplette Outfits zu erwerben, um auch für besondere Anlässe einen etwas gehobenen, einheitlichen Look zur Verfügung zu haben. Im Alltag können Eltern dann bunt kombinieren, da Kinder auf abgestimmte Outfits in der Regel keinen hohen Wert legen. Bei kleinen Kindern sollte auf Kordeln an Pullovern oder Jacken verzichtet werden, da diese ein erhebliches Gefahrenpotenzial beherbergen.
Sinnvolle Schutzkleidung
Im Sommer lohnt sich möglicherweise die Anschaffung von Kleidung, die mit UV-Schutz versehen ist. Gerade sehr sonnenempfindliche Kinder profitieren davon, außerdem wird die Haut des Kindes dadurch geschützt. Gerold weist weiterhin darauf hin, bei schlechten Sichtverhältnissen wie Nebel oder Dunkelheit, wie etwa auf dem Schulweg im Herbst und Winter, Jacken mit eingearbeiteten Reflektoren als wirkungsvolle Schutzmaßnahme zu betrachten, um Verkehrsunfälle zu vermeiden. Weniger schützend aber dafür clever und langfristig wirksam sind Hosen, welche durch Knöpfe größenverstellbar sind. Kinder können sich für Accessoires dieser Art in der Regel begeistern, sodass diese Hosen nicht nur eine Funktion erfüllen, sondern auch dem Kind Spaß machen.
Fazit
Kinderbekleidung muss weder teuer sein noch von einem bestimmten Hersteller stammen. Der Tragekomfort und die Qualität der Materialien stehen an erster Stelle, weiterhin muss eine gewisse Funktionalität sichergestellt werden. Schutzkleidung kombiniert diese Aspekte und sichert das Kind zusätzlich gegen äußere Gefahren ab, ohne dass das Kind darunter in seiner Bewegungsfreiheit leiden würde.