Der richtige Umgangsstil mit Geschäftspartnern in Japan

Der richtige Umgangsstil mit Geschäftspartnern in Japan

Business-Knigge Japan
Shibuya/Tokio


Kommt man also in ein fremdes Land, sollte man sich nicht um jeden Preis den dort geltenden Verhaltensnormen und religiösen Gesetzen anpassen. Man sollte sich aber auf jeden Fall darum bemühen, die Sitten, Moral und Gesellschaftsnormen anderer Völker zu respektieren. Das erfordert einige Vorkenntnisse und Einfühlungsvermögen – aber das ist eigentlich schon alles.

Für Businessfrauen gelten weltweit unterschiedliche Standards, wobei hier ein starkes Nord-Süd-Gefälle zu beobachten ist. Am selbstverständlichsten kann sich die Skandinavierin in der Öffentlichkeit bewegen, und am meisten eingeschränkt ist die Frau in Süd-Europa. In den islamischen Ländern haben sie ebenfalls ein sehr schweres Standing und sind von Tabus und Verboten eingeschränkt, die uns bisweilen mittelalterlich erscheinen. Sicherlich hat man sich als Besucherin eines dieser Länder nicht denselben Einschränkungen zu unterwerfen, man sollte es aber selbstverständlich unterlassen, sich offensichtlich provozierend zu verhalten. Der Business-Knigge wird daher auch besonders die Verhaltensnormen für Frauen berücksichtigen und in lockerer Folge die verschiedenen Länder und Kontinente vorstellen.

Japanische Kultur kennen lernen

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Denkt man an Japan, drängt sich einem zunächst der Gedanke an die Wirtschaftsmacht auf. Aber Japan ist ungleich mehr als Technologie und Sushi: Seine alte und neue Kultur ist zweifellos überwältigend, sei es die alte Architektur aus den Jahrhunderten der Kaiserzeit, sei es die heutige Architektur eines Kenzo Tange oder Issey Miyake. Man kann die fremde Schönheit klassischer japanischer Musik genießen oder die Kunst eines Dirigenten wie Seiji Ozawa. Außerdem hat Japan zwei Literaturnobelpreisträger hervorgebracht und japanische Malerei ist von zeitloser Schönheit.

Mit diesen vielschichtigen Aspekten sollte man sich beschäftigen, bevor man dieses faszinierende Land besucht. Vor allem aber sollte man bei allen Begegnungen bedenken, dass Hierarchie ein unumgänglicher – und akzeptierter – Bestandteil des japanischen Lebens ist. Selbstverständlich spielt die hierarchische Rangordnung bei der japanischen Etikette die zentrale Rolle. Und obwohl Japan in Bezug auf die Emanzipation im Vergleich zu seinen asiatischen Nachbarländern schon wesentlich weiter fortgeschritten ist, sollte man als Frau nicht alleine zu Verhandlungen reisen. Will frau bis ans gesteckte Ziel vordringen, so sollte sie sich von einem männlichen Mitarbeiter begleiten lassen. Auch haben Frauen in Japan keinen Vortritt. Ganz im Gegenteil, es wird von ihnen erwartet, Männern Vortritt zu gewähren!

Anrede und Begrüßung

Business-Knigge Japan


„Asiatische Höflichkeit“ ist das Maß aller Dinge. Zur Begrüßung verneigen sich Japaner voreinander, wobei der Neigungswinkel der Verbeugung dem Hierarchiestatus entspricht. Jegliche körperliche Berührung wird vermieden. Meist bekommen Europäer zur Begrüßung die Hand gereicht, verbunden mit einer leichten Verbeugung. Ergreifen Sie die Hand kurz und drücken Sie nicht zu fest zu. Auf gar keinen Fall heftig schütteln! Von sich aus sollte man auf keinen Fall einem Japaner oder einer Japanerin die Hand reichen oder ihn bzw. sie berühren. Der Blickkontakt ist bei der Begrüßung eher unüblich und wird sogar gern vermieden.

Kennt man den Titel seines Gegenübers, sollte man ihn zur Anrede stets benutzen. Mit der Nachsilbe „san“ – was soviel bedeutet wie „der/die Ehrenwerte“https://www.womenweb.de/“Ehrenwerte(r)“ – kann man den Rang des Angesprochenen erhöhen.

Fast wichtiger als das Begrüßungsritual ist das Ritual der Übergabe und Ent-gegennahme von Visitenkarten. Fast könnte man daher sagen, ohne Visitenkarte sind Sie in Japan kein vollwertiger Mensch. Sie werden bei allen Gelegenheiten übergeben, und zwar sofort nach der Begrüßung und immer mit beiden Händen und einer kleinen Verbeugung. Mit beiden Händen müssen Sie auch Visitenkarten entgegennehmen, wieder mit einer leichten Verbeugung, und die Karte aufmerksam betrachten, weil dies Achtung vor der Person des anderen ausdrückt. Auf gar keinen Fall sollte man eine erhaltene Visitenkarte achtlos und ungelesen einstecken. Auf japanischen Karten steht zuerst der Familien-, dann der Vorname. Bei der lateinischen Schreibweise (meist auf der Rückseite der Karte) wird dies jedoch manchmal umgedreht. Erkundigen Sie sich daher sicherheitshalber, bevor Sie einen Japaner mit Namen ansprechen.

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