Tipps von Markenkommunikations-Expertin Katharina Hoffmann "Erfolg ist kein Sprint, sondern ein Marathon!"

Sich selbstständig zu machen erfordert Mut und Kraft. Kann das jeder?

PR Expertin im Interview
© 4pr; Katharina Hoffmann


Du kannst immer neu starten, egal wie alt du bist. Ich habe mich mit 26 mit meiner PR- und Markenkommunikations-Agentur 4PR Consulting selbstständig gemacht und sah aus wie 18. Mittlerweile gibt es die Agentur seit 11 Jahren. Ich will Menschen Mut machen, die nicht mehr glücklich sind mit dem, was sie tun. Die Zeit ist viel zu schade, um sie mit Dingen zu verschwenden, die einen nicht begeistern. Hör auf, starte neu! Du musst nicht unbedingt der Erste sein! Manchmal reicht es, wenn man Besseres zu bieten hat. Selbstständig zu sein, ist gut. Trau Dich! 

Was gehört dazu, wenn man heute selbstständig in Deinem Bereich werden will?

Egal was man macht: Unternehmerin wird man nicht, in dem man auf dem Sofa sitzt, Däumchen dreht und wartet, dass jemand mit einer genialen Idee um die Ecke kommt. Den Erfolg muss man sich selber erarbeiten. Gerade die Arbeit in der PR-Branche wird häufig unterschätzt: Es braucht viel Know-how, Begeisterung und noch mehr Fleiß, um eine Marke nachhaltig erfolgreich auf dem Markt zu etablieren. Abgesehen davon, muss man wandlungsfähig sein, da sich dieser Beruf aufgrund des Internets und der sozialen Medien ständig verändert. PR ist viel mehr als nur Samples verschicken und Sekt-Events organisieren. In der heutigen Markenkommunikation wollen die sozialen Medien kontinuierlich bedient, Journalisten wie Blogger gleichermaßen mit den richtigen Infos gefüttert und die Produkte der Kunden unterm Strich gut verkauft werden.

Was war Dein Weg?

PR Expertin im Interview
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Es gibt viele Wege zur Selbstständigkeit und in die PR und Markenkommunikation. Nach dem Abitur in England habe ich BWL in England, Frankreich und den USA studiert und die Studienzeit mit einem Master erfolgreich abgeschlossen. Später habe ich dann noch, passend zum digitalen Wandel, Social Media Management studiert. Strategisches Denken, Kreativität, Kommunikationstalent und die Liebe zu allen Dingen, die die Sinne erfreuen, habe ich von Anfang an mitgebracht. Und ich habe schon sehr früh erkannt, dass ich ein gutes Gespür für Marken und Menschen habe.

Was war wichtig für Dich?

Es ist essentiell, sich das Vertrauen von Kunden, Redakteuren und Bloggern zu erarbeiten und Leistung zu bringen. Vertrauen ist für mich – und meine Kunden – ein extrem hoher Wert. Ich hatte in meinem Berufsleben immer die Gelegenheit, an konkreten Aufgaben zu wachsen und zu beweisen, was in mir steckt. Ich konnte früh gestalten und Verantwortung übernehmen. Sicher gehört aber immer auch ein bisschen Glück dazu, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Was braucht es noch für eine gelungene Selbstständigkeit?

PR Expertin im Interview
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In meinem Fall war Folgendes wichtig:

  • Der Wille, den Unterschied zu machen und bereit zu sein, immer die Extrameile zu gehen
  • Ein Netzwerk
  • Das richtige PR-Team, um sich gegenseitig zu inspirieren
  • Humor, Charme und Empathie
  • Sich für nichts zu schade zu sein
  • Eine eigene Meinung
  • Ein Gefühl für Details und Sorgfalt
  • Starke Nerven

Warum hast Du Dich für diese Branchen entschieden?

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Die von mir betreuten vier Branchen Lebensmittel, Getränke, Tourismus und Gastronomie sind meine Herzensthemen. Ich bin ein ganz großer Genießer – schon von Kindheit an – und glaube, man ist nur gut in einem Job, wenn man liebt, was man tut. Sobald du dich selbst für ein Thema begeisterst, kannst du dafür auch eine gute Kommunikation machen. Für mich gibt es nichts Größeres als ein gutes Essen in meinem Lieblingsrestaurant, einen schönen Wein, den fantastischen Duft beim Kochen, das gemeinsame Schnippeln in der Küche mit Menschen, die mir wichtig sind. Ich liebe es, in Kochzeitschriften neue Rezepte zu entdecken und von Reisen Inspirationen für den heimischen Herd mitzunehmen – so ist es erst kürzlich auf einer wunderschönen Mallorca-Reise geschehen. Überhaupt das Reisen: Aktuell freue ich mich auf einen Wochenendtrip nach Stockholm. Ich mag es, Neues zu entdecken – kleine Läden, Cafés, Schlösser, Museen, Menschen.

Wie kann man sich Deine Arbeit vorstellen?

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Wir entwickeln Strategien und Konzepte, um z.B. zielgruppengerecht Aufmerksamkeit für eine Marke zu gewinnen: auf den richtigen Kanälen, mit relevanten Inhalten. Intensive Briefing-Gespräche oder Workshops führen zur Konzeption, zu der dann passend Leistungen ausgewählt und umgesetzt werden – immer in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden. Das kann klassische Media Relations mit Pressemitteilung und Sample-Versand sein als auch eine Zusammenarbeit mit Bloggern, z.B. kochen wir mit Influencern oder lassen sie Produkte testen. Dazu erzählen wir Stories auch im sozialen Netz: auf Facebook, Instagram, YouTube, Pinterest, Xing und den zahlreichen Bewertungsplattformen. Passend dazu übernehmen wir das Neuaufsetzen von Websites, bloggen für Kunden und erstellen Newsletter. Zudem begleiten wir Events von Anfang bis Ende.

Welche Vor- und Nachteile bringt in Deinen Augen die Selbstständigkeit im Allgemeinen?

Man ist absolut selbstbestimmt, motiviert sich und sein Team permanent zu Höchstleistungen, um immer das Beste zu geben, und darf gesamtheitlich die Verantwortung tragen. Dafür ist man aber auch einem ständigen Druck ausgesetzt. Dieser hört auch nicht auf, wenn man das Büro verlässt. Man ist mit dem Kopf immer bei der Arbeit und seinen Kunden. Mir kommen kreative Ideen oft, wenn ich zum Beispiel mit dem Hund gehe oder in der Badewanne bin (lacht).

Was machst Du gerne, wenn Du mal nicht im Büro bist?

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Ich fühle mich sehr privilegiert und bin dankbar für den Job. Aber wenn ich nicht im Büro bin, dann bin ich sehr gerne zuhause. Oder wenig überraschend: Ich entdecke gerne neue Restaurants. Und ich koche sehr gerne, kaufe mit Leidenschaft dafür frisch und saisonal auf dem Wochenmarkt ein. Ich brauche die Spaziergänge mit meinem Hund Luna. Ich liebe es zu lesen. Blogs, Zeitschriften und Bücher. Und ich stehe auf zeitgenössische Kunst – alles ab den 60er Jahren ist mein Ding. Konzeptkünstler wie Ben Vautier, Timm Ulrichs und Joseph Kosuth, die auch mit Wörtern spielen, inspirieren mich in meinem Job. Und ohne die Treffen mit meinen Freundinnen ginge nichts. So lade ich meine Batterien auf.

Was würdest Du gerne besser machen?

Ich bin leider etwas zu perfektionistisch und sehe mich oft zu kritisch und ich würde mir gerne mehr Zeit für meine Kunst-Leidenschaft und meinen Hund nehmen.

Welche Tipps würdest Du anderen mit auf den Weg geben, die Lust auf Selbstständigkeit haben?

Versetzt Euch in Eure Kunden und geht auf deren Wünsche stets proaktiv ein – nur ein zufriedener Kunde, der sich verstanden fühlt, bleibt auch langfristig. Und: Erfolg ist kein Sprint, sondern ein Marathon – vielleicht sogar eher ein Triathlon!

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