Eine Stärkung der Rückenmuskulatur ist das beste Mittel gegen Rückenschmerzen. Doch nicht jede Sportart eignet sich gleich gut dafür. Es gibt sogar Sportarten, von denen Menschen mit Rückenschmerzen tunlichst Abstand nehmen sollten. Der folgende Artikel beleuchtet verschiedene rückenstärkende Sportarten und zeigt auf, welche Bewegungsmuster beim Sport und somit auch, welche Sportarten vermieden werden sollten.
Rückenschmerzen – Ein weit verbreitetes Problem
Der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (zur PDF) aus dem Jahr 2014 kommt zu dem Ergebnis, dass Rückenleiden bei Arbeitnehmern für jeden zehnten Fehltag verantwortlich sind. Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind zumindest einmal in ihrem Leben kurzfristig von Rückenleiden betroffen. Wie die nachstehende Statistik zeigt, werden aufgrund von Rückenschmerzen von rund 16,2 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Monat Schmerzmittel eingenommen. Nur Kopfschmerzmittel werden häufiger konsumiert.
Was viele jedoch nicht wissen ist, dass Verspannungen des Nackenbereichs häufig der Auslöser von Kopfschmerzen sein können. Dieser spezielle Kopfschmerz wird als Spannungskopfschmerz bezeichnet. Nicht nur wer bereits unter dieser oder andere rückenbedingter Beeinträchtigungen leidet sollte sich um eine Stärkung der Rückenmuskulatur bemühen. Vorsorge ist schließlich besser als Nachsorge. Doch welche Sportart trägt nun zur Stärkung des Rückens bei und welche Bewegungsabläufe können bestehende Probleme sogar noch verschlimmern?
Diese Sportarten stärken die Rückenmuskulatur
Bewegung ist grundsätzlich gut für den Rücken und zur Stärkung der Rückenmuskulatur unverzichtbar. Auch wer bereits an Rückenschmerzen leidet sollte nicht den Fehler machen und Bewegungen vermeiden, da dies die Symptome meist verschlimmert. Bei akuten Rückenschmerzen ist es natürlich nicht ratsam, exzessiv Sport zu treiben. Hier können Wärme sowie leichte Rückenübungen Abhilfe schaffen. Nun werden drei Sportarten, die zur Stärkung der Rückenmuskulatur in besonderem Maße beitragen, näher beleuchtet.
• Schwimmen
Eine der besten Sportarten für den Rücken ist Schwimmen. Schwimmen schont durch den Auftrieb im Wasser die Gelenke, kräftigt die Rumpfmuskulatur und löst Verspannungen. Gerade Personen, die bereits an Rückenschmerzen leiden, können beim Schwimmen etwas gegen die Symptome tun und gleichzeitig ihre Muskulatur trainieren, um Verspannungen und Rückenschmerzen zukünftig vorzubeugen.
• Darauf muss geachtet werden
Nicht jeder Schwimmstil eignet sich gleichermaßen zur Vorbeugung von Rückenschmerzen. Außerdem kommt es auch immer darauf an, wie exakt der Schwimmstil ausgeführt wird. Vor allem Frauen neigen dazu, ihren Kopf beim Brustschwimmen weit aus dem Wasser zu strecken und überstrecken so ihre Halswirbelsäule. Dies begünstigt die Entstehung von Rückenschmerzen jedoch. Beim rückenschonenden Brustschwimmen durchbricht der Kopf bei jedem Zug einmal die Wasseroberfläche. Wer sich beim Brustschwimmen in seinen Bewegungsabläufen nicht sicher fühlt, sollte auf dem Rücken schwimmen. Rückenschwimmen ist eine sehr schonende Art den Rücken zu trainieren. Jedoch eignet sich dieser Schwimmstil aufgrund der eingeschränkten Sicht nur für ein leeres Becken beziehungsweise den See oder das Meer. Unter http://www.special-rueckenschmerz.de sind die verschiedenen Schwimmstile sowie Erklärungen, wie diese im Idealfall ausgeführt werden sollten, aufgelistet.
• Joggen
Joggen trainiert den ganzen Körper und vermag es auch, die Rückenmuskulatur zu stärken. Durch regelmäßiges Lauftraining werden Verspannungen gelöst und die Rumpfmuskulatur wird gekräftigt. Zudem werden die Bandscheiben entlastet.
• Darauf muss geachtet werden
Wer an akuten Rückenschmerzen oder sogar einem Bandscheibenvorfall leidet muss im Vorfeld mit seinem Arzt abklären, ob Joggen in diesem Fall nicht eher kontraproduktiv ist. Gleiches gilt auch für stark übergewichtige Personen. In beiden Fällen ist Nordic-Walking eine schonende Alternative zum Joggen. Wer joggt muss wie bei den anderen Sportarten auch auf die richtige Haltung achten. Die Arme sollten während des Laufens locker am Körper anliegen und der Oberkörper ist optimaler Weise leicht nach vorne geneigt. Für Frauen im Allgemeinen und Frauen mit einer großen Oberweite im Besonderen, ist ein Sport-BH beim Joggen zu empfehlen. Dieser sorgt für Stabilität, verhindert Brustschmerzen und entlastet das Bindegewebe. Weiterhin optimiert ein guter Sport-BH die Körperhaltung. Eine Übersicht der gesundheitlichen und ästhetischen Aspekte sowie der Eigenschaften und Materialien des Sport-BHs findet sich im Ratgeber von Sportscheck. Außerdem wird innerhalb des Ratgebers aufgezeigt, welche Art von Sport-BH für welche Sportart ausgelegt ist.
• Radfahren
Ähnlich wie Schwimmen ist auch Radfahren eher als gelenkschonende Sportart einzustufen. Viele verschiedene Muskeln des Körpers werden beim Radfahren trainiert und die Bewegung an der frischen Luft stärkt zudem das Herz-Kreislauf-System und die Lungen. Radfahren ist für das Trainieren der Rückenmuskulatur so geeignet, da beim Radeln die kleinen Stützmuskeln gestärkt werden, von welchen die einzelnen Wirbelkörper der Wirbelsäule umgeben sind.
• Darauf muss geachtet werden
Damit Radfahren den Rücken stärkt und ihm nicht etwa schadet ist die richtige Sitzposition entscheidend. Im Idealfall ist der Oberkörper beim Radeln leicht nach vorne geneigt und der Körperschwerpunkt befindet sich über den Pedalen. Experten sehen eine Neigung von 20 bis 30 Grad als ausreichend an. Ein größerer Neigungswinkel hingegen erfordert eine bereits recht trainierte Rückenmuskulatur und ist somit etwas für geübtere Radfahrer.
Sportarten, die problematisch für den Rücken sind
Es gibt Sportarten, die aufgrund ihrer Bewegungsabläufe für Menschen, welche bereits Rückenprobleme haben oder die Veranlagung mitbringen, zu Überlastung und vorzeitigem Verschleiß der Knochen und Bänder führen können. Bewegungsmuster, welche vermieden werden sollten, sind:
- Das extreme Strecken der Hals- und Lendenwirbelsäule ist besonders in Kombination mit der Verdrehung und Seitenneigung des Rumpfes eine starke Belastung für den Rücken. Diese Bewegungsmuster treten häufig bei Sportarten wie Tennis, Squash oder auch Sprung- und Wurfdisziplinen in der Leichtathletik auf.
- Das Stauchen der Wirbelsäule, insbesondere bei Landungen in nicht physiologischen Haltungen, ist ebenfalls kontraproduktiv. Dies betrifft unter anderem Turnen, jedoch auch Hockeyspielen sowie Sprungdisziplinen in der Leichtathletik.
- Das Heben von Lasten, wie beim Bodybuilding oder Gewichtheben belastet den Rücken ebenfalls sehr.
Welche Sportart zur Stärkung der Rückenmuskulatur auch immer gewählt wird, wichtig ist, dass sie dem Betreffenden Spaß macht und so Befriedigung verschafft. Nur wer Freude an seinem Sport hat wird diesen auch langfristig betreiben und somit dafür sorgen, dass Rückenschmerzen im Idealfall der Vergangenheit angehören. Neben Spaß ist natürlich die richtige Ausführung des Sports entscheidend, denn der beste Sport bringt dem Rücken nichts, wenn die Körperhaltung beim Training nicht stimmt.