Meditation ist ganz einfach und für alle Interessierten erlernbar. Es gibt viele verschiedene Meditationsformen, wie beispielsweise Mantragesänge, Gehmeditationen oder Achtsamkeitsmeditationen. Einsteiger, aber auch Fortgeschrittene benutzen gerne ihren Atem als Orientierung oder Anker. Dabei ist es ganz normal, dass Gedanken auftauchen. Sie lassen sich so einfach nicht abstellen. Die Herausforderung besteht jedoch darin, diese Gedanken zu registrieren, und weiterziehen zu lassen. Wie Wolken am Himmel. Leicht geschieht es, dass wir sie doch weiter verfolgen. Sobald wir uns dessen bewusst sind, gilt es, wieder zum Atem zurück zu kehren.
Doch wie es in unserer Leistungsgesellschaft üblich ist, stellen wir oftmals selbst beim Sitzen in der Stille zu hohe Erwartungen an uns selbst. Oftmals gelingt es nicht gleich, sich auf den Atem zu fokussieren. So verfolgen wir aufkommende Gedanken und verirren uns wieder in Grübeleien. Die Folge sind nicht selten Selbstverurteilung und Frust. Der Spaß an der Sache mag so einfach nicht aufkommen. Vielleicht glauben wir aber auch, die Stille nicht ertragen zu können oder wir haben Angst vor längst verdrängten, während der Meditation auftauchenden Gefühlen.
Diese Tipps sollen Ihnen helfen, mehr Freude während der Mediation zu erfahren und am Ball zu bleiben.
1. Fangen Sie langsam an
Nehmen Sie sich nicht zu viel vor. Wenn Sie gerade erst beginnen zu meditieren, reichen zunächst 3-5 Minuten aus. Erst, wenn Sie sich damit wohl fühlen, sollten Sie es mit ein paar Minuten mehr versuchen. Vielleicht helfen Ihnen anfangs auch geführte Meditationen, um sich in der Stille und beim Nichtstun sicherer zu fühlen. Eine gute App, wie beispielsweise „Die Achtsamkeit App“ können Sie mit vielen verschiedenen Meditationen unterschiedlicher Länge unterstützen. Auch auf YouTube finden Sie viele interessante Videos zum Thema.
2. Haben Sie Geduld mit sich selbst
Sehen Sie Ihre Meditation nicht als Pflichtprogramm, sondern als Liebeserklärung an sich selbst. Die Meditationspraxis ist kein Wettbewerb. Sie hat nichts damit zu tun, gut, besser oder schlecht zu sein. Es geht allein um die Übung selbst. Geben Sie nicht gleich nach den ersten Versuchen auf. Manchmal erfordert es Wochen, bis sie erste Erfolge erleben und im Alltag gelassener und fokussierter sind. Stellen Sie keine Erwartungen an sich, sondern üben Sie einfach neugierig weiter – mit dem Wissen und Vertrauen, dass Sie genauso sein dürfen, wie sie gerade sind: Ob entspannt, oder innerlich aufgewühlt. Diese und andere Zustände in der Meditation wahrzunehmen, ist übrigens schon ein großer Erfolg. Die Praxis beinhaltet also nicht in erster Linie, die ganze Zeit beim Atem zu bleiben, sondern anzunehmen, was gerade ist.
3. Seien Sie Ihren Gefühlen gegenüber offen und neugierig
Gefühle können Angst machen. Deswegen lenken wir uns häufig im Außen ab. Dabei setzen wir uns vielleicht permanenten Reizen aus, arbeiten zu viel, stopfen unseren Terminkalender voll. Bei sich selbst anzukommen, kann gleichzeitig auch bedeuten, intensiv zu fühlen. Das erfordert anfangs eine gewisse Portion Mut. Doch langfristig gesehen, zeigt Ihnen die Auseinandersetzung mit Ihren Gefühlen nur, dass diese nichts Lebensbedrohliches sind, dass sie kommen und gehen. Durch diesen Lernprozess können Sie möglicherweise bald auch im täglichen Umgang mit anderen Menschen, mit Freunden und innerhalb ihrer Partnerschaft mehr Erfüllung erfahren. Denn durch eine regelmäßige Meditationspraxis lernen Sie, Ihre Gefühle nicht mehr zu verdrängen. Sie können sie vielleicht bald auch bewusster im Alltag wahrnehmen und fühlen, sie klar kommunizieren, ohne sich von ihnen mitreißen oder klein machen zu lassen.
In Bezug auf die Meditation heißt das konkret: Versuchen Sie ihren Gefühlen mit Neugier und Freundlichkeit zu begegnen. So wird mit der Zeit der Mut größer als die Angst, welche letztlich an Bedeutung verliert.
4. Durch Meditation Gefühle auflösen und Frieden erfahren
Sie möchten Ihre wahre Tiefe und Weisheit erfahren? Alles Wissen, das wir für ein glückliches und zufriedenes Leben brauchen, sowie auch alle nötigen Selbstheilungskräfte liegen in uns selbst verborgen. Meditation ist eine wunderbare Möglichkeit, um diesen stillen Platz der Erkenntnis zu entdecken und immer wieder dahin zurückzukehren, wenn Sie nach Antworten suchen. Doch dazu ist es nötig, Ihren Gefühlen zu begegnen, um den wahren Schatz bergen zu können. Wenn schwermachende Gefühle, wie Trauer, Verzweiflung, Wut, Neid oder Enttäuschung intensiv gefühlt werden, können sie sich auflösen. Dieser Auflösungsprozess erfordert viel Übung. Doch nachdem er stattgefunden hat, haben Sie die fantastische Möglichkeit, in Licht und Frieden einzutauchen und Ihre wahre Größe zu erkennen.
5. Die beste Zeit: Kurz nach dem Aufstehen
Viele Menschen nutzen die Zeit kurz nach dem Aufstehen für Ihre Meditationspraxis. Zu dieser Zeit ist das Unterbewusstsein besonders wach, die Sinne noch nicht von Alltagsreizen überlastet. Ihr Geist ist offen und klar. Auch ist früh morgens die Umwelt noch still, Geräusche und äußere Reize lenken weniger ab. So sind sie auch empfänglicher für kreative Impulse. Doch natürlich können Sie auch nachmittags, am Abend oder immer mal zwischendurch in die Stille gehen. Probieren Sie in Ruhe aus, zu welcher Tageszeit, Sie sich am wohlsten beim Üben fühlen.
6. Lockere Kleidung, nüchterner Magen
Damit sie sich vollkommen frei fühlen, ist bequeme Kleidung für die Meditation sehr wichtig. Sorgen Sie dafür, dass nichts kneift und zwickt, sodass sie sich besser auf Ihren Atem konzentrieren können. Meditieren Sie nicht mit vollem Magen. Wenn der Bauch mit der Verdauung beschäftigt ist, können wir uns nicht gut fokussieren. Die Atmung fließt weniger locker. Um wirklich Freude an der Praxis empfinden zu können, ist es empfehlenswert wenigstens zwei Stunden vorher gegessen zu haben.
7. So sitzen Sie bequem
Finden Sie für sich heraus, wie sie am bequemsten sitzen. Beginnen Sie erst mit der Meditation, kann es sein, dass vielleicht immer wieder ein Bein einschläft. Das gibt sich in der Regel mit der Zeit. Manchen Menschen hilft es, auf einem Meditationshocker oder einem Meditationskissen Platz zu nehmen und/oder ein weiteres Kissen unter die im Schneidersitz gekreuzten Beine zu legen. Nehmen Sie eine gerade, würdevolle Haltung ein, mit dem Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule. Um während der Meditation aufrecht sitzen zu bleiben und nicht in eine krumme Haltung zu rutschen, kann es hilfreich sein, mit dem Po am Rand der Sitzkissens zu sitzen, und das Becken leicht nach vorne zu kippen. So bleiben Sie automatisch im Rücken gerade.