Anna Trökes im Interview

Anna Trökes im Interview

Yoga mit Anna Trökes
© Kunstschützen


Eine persönliche Grenzerfahrung brachte Anna Trökes vor dreißig Jahren dazu sich verstärkt mit der begehrten Entspannungsmethode Yoga zu beschäftigen. Mit Erfolg, denn heute ist sie die bekannteste Yoga-Expertin des Landes. Seit 1974 unterrichtet sie Yoga und ist seit 1979 Leiterin einer eigenen Yogaschule in Berlin. Neben ihren Buchveröffentlichungen, hat Anna Trökes zwei CDs auf dem Markt. „Yoga für den Morgen“ & „Yoga für den Abend“ entführen den Hörer in ihre Welt der Ausgeglichenheit. WomenWeb sprach mit der Yoga-Expertin über die populäre Enstpannungspraxis.

WomenWeb: Yoga ist momentan in aller Munde – wie würden Sie Yoga beschreiben? Was heißt Yoga eigentlich?

Anna Trökes: Yoga ist ein Übungsweg. Ziel dieses Weges ist es, zu sich selbst zu finden. Man lernt dabei, sich zu erkunden und zu erforschen, um sich selbst nahe zu kommen, bzw. im wahrsten Sinne des Wortes »zu sich zu kommen«. Der Geist verbindet sich wieder mit dem Körper. In der Erforschung des eigenen Körpers und der Strukturen des eigenen Geistes hat man Gelegenheit, sich bewusst zu werden, was einen behindert, einschränkt und blockiert. Wenn man mit dem Yoga beginnt, weil man körperliche Probleme hat, so lernt man zu verstehen, warum das Problem entstehen konnte.
Yoga machen heißt sich klären und von den inneren Mustern befreien, die einen davon abhalten, sein inneres Potential zu entfalten und zu leben.

WW: Ist Yoga eine Sportart? Oder eine Entspannungspraxis? Oder vielleicht etwas ganz anderes?

AT: Yoga ist keine Sportart, auch wenn es selbst in Indien manchmal so verstanden wird.
Yoga ist eine Entspannungspraxis für den Geist. Der Geist lernt mit Hilfe der Methoden des Yoga sich zu sammeln und friedvoll zu werden – vielleicht nicht ständig, aber immer öfter, immer schneller und immer nachhaltiger. Aus der Entspannung des Geistes resultiert dann die Fähigkeit, auch den Körper entspannen zu können.
Yoga ist ein ganzheitlicher Übungsweg, der uns hilft, Achtsamkeit, Wachheit und Klarheit zu entwickeln, damit wir unseren Alltag auf
diesen Qualitäten gründen lernen.

WW: Kann ich durch Yoga fit werden, Rückenschmerzen bekämpfen oder Muskeln aufbauen?

AT: Ich kann durch die Körper-Übungspraxis des Hatha-Yoga fit werden, Muskeln aufbauen und Rückenschmerzen bekämpfen. Alles das wird mir aber nur nachhaltig gelingen, wenn ich auch meine »geistigen und spirituellen Muskeln« trainieren lerne.
Denn mangelnde Fitness, Schwäche und Rückenschmerzen haben in der Regel auch ihre Ursachen darin, dass mein Geist nicht fit und durch vielfältige Zerstreuungen geschwächt ist!

WW: Immer mehr Yoga-Studios sprießen aus dem Boden, von immer mehr Stars lesen wir, dass Yoga ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist. Wie erklären Sie sich den momentanen Yoga-Trend?

AT: Das Angebot des Yoga scheint perfekt auf die Bedürfnisse des modernen Menschen zugeschnitten zu sein. In einer Welt, die immer vielfältiger und unübersichtlicher wird, in der die Energien uns oft in alle Richtungen auseinander zu streben scheinen, ist die Yogapraxis etwas, was uns wieder einen Fokus und eine Einheitserfahrung verschaffen kann. Sie gibt uns Methoden an die Hand, die helfen uns zu sammeln, zu zentrieren und wieder zu unserer körperlichen und geistigen Kraft zu finden.

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