Eben hat man noch an nichts Böses gedacht und dann schaut man plötzlich nach unten und denkt, man hätte mit einem Elefanten die Beine getauscht. Die Schwellungen an Knöcheln und Füßen treten häufig bei warmem Wetter auf und wenn man lange gestanden oder gesessen hat. Aber wie kommt es zu diesen Symptomen?
Ursachen für Schwellungen
Die gängigsten Ursachen für Schwellungen an den Extremitäten sind Venenleiden und Lympherkrankungen. Ein kurzer Exkurs in das Wunder des menschlichen Körpers zeigt, was bei diesen Leiden passiert:
Dass die Flüssigkeiten in Ihrem Körper alle im richtigen Bereich und Gleichgewicht sind, dafür sorgen bestimmte Druckverhältnisse. Über die Arterien und Kapillaren gelangt das Blut in alle Körperteile und versorgt sie dort mit Sauerstoff und Nährstoffen. Das entstandene Kohlendioxid und andere verbrauchte Stoffe werden dann vom Venensystem und vom Lymphsystem wieder abtransportiert.
Sobald nun Venen- oder Lymphsystem von einer Schwächung oder einem Stau betroffen sind, funktioniert der Flüssigkeitstransport nicht mehr ordentlich und es kommt zu Schwellungen im Gewebe – so genannte Ödeme.
Auslöser für Phlebödemen
Wenn Sie lange stehen und sitzen, müssen die Venen das Blut gegen die Schwerkraft zurück zum Herzen transportieren. Die enorme Pumpleistung dafür erbringt hauptsächlich die Beinmuskulatur: Ihre Kontraktionen rollen den Blutstrom in Richtung Herz. Die Fußsohlen sind besonders venenreich, weshalb das Blut beim Gehen in Schwung kommt.
Da die Beinmuskulatur beim Sitzen und Stehen nicht aktiv ist, sackt das Blut in den Venen ab, der Druck in den Gefäßen erhöht sich und der Flüssigkeitsaustausch im Gewebe verlangsamt sich. Wenn es dann auch noch schön heiß ist, dehnen sich die Venen aus, um Wärme abzugeben und so die Körpertemperatur konstant zu halten. Auch das ist für den Abtransport hinderlich.
Das Ergebnis: angeschwollene Knöchel und Unterschenkel!
Behandlung von Venenleiden
- Beine hochlegen
- Beingüsse
- Bewegung
- Kompressionsstrümpfe
- Rosskastanienextrakten und Weinlaub
Wenn die Schwellung Ihrer Beine durch Ihre Venen verursacht wird, ist eine erste, einfache Maßnahme, die Beine so oft wie möglich hochzulegen. Das nimmt den Druck aus den Gefäßen. Auch Beingüsse mit abwechselnd warmem und kaltem Wasser verschaffen Erleichterung und straffen und kräftigen die Gefäßwände. Nutzen Sie die morgendliche Dusche und brausen Sie, mit den Unterschenkeln beginnend, das ganze Bein kalt ab. Tagsüber bewegen Sie sich so oft wie möglich, um die Venen mit Ihren Muskeln zu unterstützen.
Wenn das alles nichts hilft, können Sie zu Kompressionsstrümpfen greifen und Ihre Beine mit Salben und Gelen aus Rosskastanienextrakten oder Weinlaub abreiben.
Frauenleiden Lymphödem
Aber nicht nur die Venen können geschwollene Beine verursachen. Auch im Lymphsystem kann der Grund liegen. Ist der Abfluss über die Lymphe behindert, sammelt sich Flüssigkeit zwischen den Zellen und sorgt so für Schwellungen. Die Störung betrifft vor allem Frauen und kann angeboren sein oder sich bis zum 35. Lebensjahr entwickeln. Auch Operationen, Krebserkrankungen, Infektionen und Venenerkrankungen können zu Schäden in den Lymphbahnen führen.
Symptome von Lymphödemen
Bei Lymphödemen schwellen neben Knöcheln und Füßen meist auch noch die Zehen mit an. Die Schwellung ist zunächst weich und bringt die Zehen in eine quadratische Form mit Querfalten. Häufig ist nur ein Bein betroffen, aber es können auch an beiden Beinen Lymphödeme auftreten. Ist das Problem dauerhaft,l wird die Schwellung immer deutlicher, bis sich keine Dellen mehr eindrücken lassen, die Haut sich verfärbt und aufreibt. Ohne Behandlung verhärtet die Schwellung schließlich zu einer Elephantiasis, bei der das Bein unförmig wird. Das klingt nicht sonderlich verlockend, oder? Aber es gibt Maßnahmen, die Sie ergreifen können.
Behandlung von einem Lymphödem
- Beine hochlegen
- Lymphdrainage
- Kompressionsbehandlung
- intensive Hautpflege
Wenn ein Lymphödem früh erkannt wird, lässt es sich gut mit physikalischen Maßnahmen behandeln, die den Lymphabfluss wieder normalisieren. Auch in späteren Stadien sind diese Maßnahmen hilfreich, müssen dann aber meist täglich durchgeführt werden.
Es bringt Erleichterung, wenn Sie Ihr erkranktes Bein hochlegen. Mit einer Lymphdrainage und einer Kompressionsbehandlung wird dem Ödem zu leibe gerückt. Damit die Haut durch das Lymphödem nicht juckt, einreißt oder verletzt wird, muss sie gut gepflegt werden. Dabei sollten Sie auf milde, seifenfreie Waschlotionen zurückgreifen und Cremes in Form von Wasser-in-Öl-Emulsion wählen. Natürliche, hautverwandte Fette und Öle wie Mandelöl und Aloe vera-Extrakt sind besonders gut verträglich.
Homöopathische Empfehlungen bei einem Lymphödem
Mit Medikamenten lässt sich ein Lymphödem leider nicht beseitigen, aber die Behandlung kann durch Homöopathie durchaus unterstützt werden. Dazu nimmt man dreimal täglich 5 Globuli Lycopodium clavatum C5. Gingko biloba stimuliert die Lymphdränage, lässt die Flüssigkeit aus den Zellen abfließen und hilft so, die Stauung zu beseitigen. Besonders starker Wasserspeicherung kann man mit dreimal täglich 5 Globuli Natrium sulfuricum C9 bekämpfen. Über weitere Behandlungsmöglichkeiten kann Sie ein Heilpraktiker beraten.
Mit Ernährung und Bewegung gegen geschwollen Beine
- gesunde Ernährung
- mehr Bewegung, wie Walken, Schwimmen…
- Bürosport
- Kompressionsstrümpfe
- keine einschnürende Kleidung
Es ist leider (oder glücklicherweise) so, dass geschwollene Beine auch durch die Ernährung und ein damit verbundenes Übergewicht begünstigt werden. Wenn Sie zu viel Gewicht mit sich herumschleppen und an Ödemen leiden, können Sie abspecken, um sich selbst zu helfen. Sie haben es also in der Hand, das ist doch positiv! Am besten gehen Sie es langsam und gesund an, indem Sie Ihre Ernährung langfristig umstellen und sich mehr bewegen.
Körperliche Bewegung ist für gesunde Beine enorm wichtig. Finden Sie einen Sport, der Ihnen Spaß macht und vielleicht auch noch Gleichgesinnte, die Sie begleiten. Besonders geeignet sind: Spaziergänge, Walken, Joggen, Radfahren, Tanzen, Schwimmen. Ein straffes Muskelgewebe unterstützt die Venen dann auch ohne Bewegung.
Aber auch im Alltag können Sie mit Abwechslung Ihren Beinen etwas Gutes tun. Wenn Sie lange auf Ihrem Bürostuhl sitzen, oder stehen müssen, verändern Sie so oft wie möglich Ihre Position. Sie können zwischendurch auch kleine Bürosport Übungen machen, z.B. Auf-der-Stelle-Gehen, Kniebeugen oder diskretere Varianten, wie abwechselnd auf den Zehenspitzen und auf den Fersen stehen, Beugen und Strecken der Zehen etc.
Liegen und Bewegen im Wechsel hilft außerdem, die Beine abzuschwellen. Im Büroalltag tut auch schon ein kleiner Fußhocker unter dem Schreibtisch Gutes für Ihre Beine. Sollte der Arzt Ihnen Kompressionsstrümpfe verschrieben haben, tragen Sie sie! Es gibt mittlerweile auch richtig stylishe Varianten, weit entfernt vom Oma-Beige. Enge Schuhe oder Jeans, Strümpfe mit festem Gummibund und andere einschnürende Kleidungsstücke sollten Sie dagegen meiden, da sie Stauungen begünstigen.
Können Sie den Schwellungen in Ihren Beinen und Füßen selbst nicht beikommen, scheuen Sie sich nicht, zum Arzt zu gehen. Lassen Sie sich helfen, damit Sie leicht, beschwingt und auf Rehbeinen durch den Sommer hüpfen können.